Cölln (Spreeinsel) - Die Architektur rund um die Museumsinsel wurde vor allem von einem Mann beeinflusst: Karl Friedrich Schinkel. Er gilt als einer der wichtigsten Architekten des 19. Jahrhunderts, ein Baumeister, der sich dem Klassizismus verschrieben hatte und ihn weiterentwickelte. QIEZ hat für euch seine bedeutendsten Werke in Mitte besucht.
Wer derzeit die Berliner Werke Schinkels bewundern will, muss sich auf eine Odyssee vorbei an zahlreichen Baustellen und über provisorische Gehwege einstellen. Durch den Bau des Berliner Stadtschlosses und die Erweiterung der U5 bleibt die Straße Unter den Linden auch in Zukunft eine Baustelle. Wann der Prachtboulevard vollständig in altem bzw. neuem Glanz erstrahlen wird, ist ungewiss. Vor allem ein Bauwerk ist von den Maßnahmen betroffen: Die 1824 fertig gestellte Schlossbrücke, die die Museumsinsel mit dem westlichen Teil der Straße verbindet, dient derzeit als Stellplatz für Container, Betonmischmaschinen und Rohre. Sie ist Teil der Schinkel-Achse, die sich vom Lustgarten bis zum Gendarmenmarkt erstreckt und insgesamt fünf Bauten umfasst. Neben der Brücke gehören das Alte Museum, die Neue Wache, die Friedrichswerdersche Kirche und das Konzerthaus am Gendarmenmarkt dazu.
Schinkel wurde 1781 in Neuruppin geboren und studierte an der Berliner Bauakademie und der Akademie der schönen Künste. In relativ kurzer Zeit stieg er zum Leiter der preußischen Oberbaudeputation auf. Ihm unterstanden fast alle Bauvorhaben des Königreichs. Neben seiner Arbeit als Gutachter verwirklichte Schinkel außerdem bedeutende Staatsbauten wie die Neue Wache, das Alte Museum und das Schauspielhaus. Die Gruppe seiner Schüler und Mitarbeiter wird heute “Schinkelschule“ genannt.
Altes Museum
Die Vorhalle des Alten Museums. (c) Robin Klapprodt
Das Alte Museum im Lustgarten ist das wahrscheinlich bekannteste Gebäude Schinkels und stellt einen Höhepunkt in seinem Schaffen dar. Mit 18 ionischen Säulen, der weitläufigen Vorhalle und der Rotunde, ein künstlerischer Rückgriff auf das Pantheon in Rom, gehört es zu den bedeutendsten Klassizismus-Bauten überhaupt. Bei seiner Fertigstellung im Jahr 1830 trug es den Namen ‘Neues Museum‘, die Umbenennung erfolgte erst 1855, als der Schinkel-Schüler Friedrich August Stüler den Bau eines weiteren Museums auf der Spreeinsel abschloss. Während des Dritten Reichs nutzten die Nationalsozialisten das Gebäude für Propagandaveranstaltungen und den Lustgarten als Aufmarschplatz. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Alte Museum weitestgehend zerstört. Zu DDR-Zeiten folgte der Wiederaufbau, 1966 wurde es neueröffnet. Heute beherbergt das Museum eine Dauerausstellung zur Kultur der Griechen, Etrusker und Römer. mehr Infos zum Alten Museum
Schloßbrücke
Eine der Götterdarstellungen auf der Schloßbrücke. (c) Robin Klapprodt
Die im Jahr 1824 fertiggestellte Brücke gilt als ein Prestige-Projekt Schinkels. Zuvor führte eine Art hölzerner Steg, genannt ‘Hundebrücke‘, über die Spree. Ihr Abriss und die Errichtung einer Steinbrücke beinhaltete eine komplette Umgestaltung des Areals zwischen Stadtschloß und dem heutigen Bebelplatz. Die neue Brücke war nach Abschluss der Bauarbeiten ebenso breit wie die Straße Unter den Linden, was das Gebiet zwischen Brandenburger Tor und Schloß zu einem homogenen Straßenzug machte. Hauptelemente der Schloßbrücke sind acht überlebensgroße Statuen, die Götter der Griechischen Mythologie darstellen.
Neue Wache
Die Skulptur 'Mutter mit sterbendem Sohn' von Käthe Kollwitz in der Neuen Wache. (c) Robin Klapprodt
Die Neue Wache entstand zwischen 1816 und 1818 als Wachhaus für die preußische Königsgarde und sollte gleichzeitig als Gedenkstätte für die Gefallenen der Befreiungskriege dienen. Bis zum Ende der deutschen Monarchie im Jahr 1918 waren hier Soldaten stationiert, danach wurde es zu einem Ehrenmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs umfunktioniert. Heute ist die Neue Wache die zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland. Im Inneren erinnert eine vergrößerte Kopie der Skulptur ‘Mutter mit sterbendem Sohn‘ von Käthe Kollwitz an alle Menschen, die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft wurden.
Friedrichswerdersche Kirche
Die Türme der Friedrichwerderschen Kirche. (c) Robin Klapprodt
Als Schinkel diese Kirche 1831 vollendete, war sie der erste neugotische Sakralbau der Stadt. Im 18. Jahrhundert stand hier ein Gotteshaus, das sowohl von der deutschen Gemeinde der Lutheraner und Calvinisten als auch von der französisch-reformierten Gemeinde genutzt wurde. Schinkels Neubau knüpfte an diese Tradition an und beherbergte bis 1872 eine preußisch-unierte und eine französisch-reformierte Gemeinde. Im Zweiten Weltkrieg war der Bau einer Reihe von Bombenangriffen ausgesetzt. Die Ruine wurde erst in den 1980er Jahren vollständig restauriert.
Konzerthaus
Die Front des Schauspielhauses am Gendarmenmarkt. (c) Robin Klapprodt
Das Konzerthaus am Gendarmenmarkt wurde 1821 als „Königliches Schauspielhaus“ eingeweiht. Vorher stand hier das “Französische Komödienhaus“, das 1817 ausbrannte. Als Schinkel den Auftrag bekam, das neue Schauspielhaus zu entwerfen, musste er eine Reihe von Auflagen berücksichtigen. Alle verwendbaren Teile des alten Gebäudes sollten verbaut werden. Als Vorlage für die Fassade diente dem Architekten das Thrasyllos-Monument in Athen. Während der Weimarer Republik und im Dritten Reich war das Preußische Staatstheater im Schinkel-Bau untergebracht. Auch das Schauspielhaus wurde während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt und erst 1984 wiedereröffnet. 2001 wurde der zentrale Bau des Gendarmenmarkts in „Konzerthaus“ umbenannt, da hier mittlerweile das Berliner Sinfonie-Orchester ansässig ist. mehr Infos zum Konzerthaus
Das Alte Museum beherbergt seit 1904 eine Antikensammlung. Bereits um 1830 wurde das klassisizistische Gebäude fertiggestellt. Nach schweren Brandschäden während des Zweiten Weltkrieges musste das Alte Museum bis 1966 wiederaufgebaut werden.
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