Kolumne Gerlindes Geheimtipps

Gerlinde bei den Wühlmäusen

Menschen im Kino sitzen in roten Sesseln
Künstler aus dem Bereich Kabarett stellen auf der Bühne der "Wühlmäuse" ihr Können unter Beweis
Gerlinde Jänicke ist Morgenmoderatorin bei 94,3 rs2. In ihrer Kolumne auf QIEZ verrät sie jede Woche exklusiv ihre liebsten Orte, besondere Events und mehr. In dieser Folge besucht sie das Berliner Kabarett-Theater "Die Wühlmäuse".

Eine niedliche Geschichte zu einem niedlichen Namen für ein Theater: Bei Proben für ein Stück saß auf dem Klavier eine kleine Maus, die eine Zeit lang der Musik lauschte. Es entstand der Name: Die Wühlmäuse. 1960 von Dieter Hallervorden gegründet, wanderte das Theater von der Martin-Luther-Straße in Schöneberg in die Lietzenburger Straße zum Theodor-Heuss Platz. Hier steht in großen Buchstaben: Neues Berliner Kabarett-Theater.

Ich kann mich erinnern, dass ich hier schon als Kind neben meinem Opa gesessen habe und sehr stolz war, dass ich politisches Kabarett miterleben durfte, wie die Erwachsenen, obwohl ich natürlich kein Wort verstanden habe. Nach einigen Jahren bin ich nun wieder hier gewesen, und es hat sich, zumindest kommt es mir so vor, optisch wenig verändert. Plüschig, Teppich, viel grün, viel braun. Viele ältere Herrschaften. Ich werde richtig nostalgisch!

Ich schaue mir das aktuelle Programm meines Freundes Matze Knop an, der wirklich sehr lustig ist. Eine Show von ihm zu sehen ist kurzweilig und ich genieße seine Schnelligkeit, seine Intelligenz und seine unglaublichen Imitationen. Leider wird er erst im nächsten Jahr wieder mit einem neuen Programm unterwegs sein, aber es gibt viele andere tolle Komiker und Kabarettisten, die hier in den nächsten Wochen und Monaten noch auftreten werden. Meine Favoriten: Michael Mittermeier, Hans Werner Olm, Ingo Appelt und René Marik – das ist der mit dem lustigen Maulwurf. Das absolute Highlight allerdings sind Emmi und Herr Willnowski. Die Beiden spielen ein sich ständig zankendes Ehepaar, das gerne auch mal unter die Gürtellinie haut, dabei aber so witzig und herzig ist, dass man sie trotz aller teilweise platten Witze über Männer und Frauen einfach nur in den Arm nehmen möchte. Wenn man das vor Lachen überhaupt noch kann.

Wer Lust hat sich überraschen zu lassen, kann sich Karten für „7 auf einen Streich“ sichern. Das Konzept ist ähnlich wie das des Quatsch Comedy Clubs in der Friedrichstraße: Ein Moderator präsentiert wechselnde Newcomer, die sich in der Branche noch einen Namen machen wollen, dazu kommen aber auch immer wieder wirklich bekannte Comedians wie zum Beispiel Eckart von Hirschhausen als Moderator, Gayle Tufts oder Stefan Jürgens.

Die Wühlmäuse laden aber nicht nur Gäste ein, sie verfügen auch über ein eigenes Ensemble. Das aktuelle Programm der Truppe heißt „Ver(f)logene Gesellschaft“. Ein Stück über vier völlig unterschiedliche Reisende, die aufeinandertreffen, als es auf dem Flughafen New York vorm Weiterflug nach Berlin zu Verzögerungen kommt. Ein modernes Programm also, und es ist für jeden Geschmack das Passende dabei. Für den eigenen, aber natürlich auch noch für den von Opa!

Die Wühlmäuse, Pommernallee 2-4, 14052 Berlin

Wühlmäuse

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