Sehenswürdigkeiten

Kleine Kirchen, große Kirchen, schöne Kirchen

Kirchen sind Zeitzeugen der Geschichte, aber auch der Gegenwart. Die vielen Gottesakcker in Berlin sind einen Besuch wert.
Kirchen sind Zeitzeugen der Geschichte, aber auch der Gegenwart. Die vielen Gottesakcker in Berlin sind einen Besuch wert. Zur Foto-Galerie
Die Kirchen in Berlin sind geschichtsträchtig und zugleich modern. Sie sind Zeugen des Mittelalters, der deutschen Teilung und der Internationalität der Stadt. Besonders kleinere, teilweise wenig bekannte Gotteshäuser bergen oftmals eine interessante Geschichte oder eine aktive Gemeinde, die es zu erforschen lohnt.

St-Annen-Kirche (Dahlem)

Die evangelische Kirche an der Königin-Luise-Straße ist eine typische Dorfkirche aus Feldsteinen und Ziegeln. Obwohl sie bereits um 1225 erbaut wurde, bekam sie erst vor rund hundert Jahren ihre erste Orgel. Interessant für Geschichtsinteressierte ist ein gotischer Freskenzyklus, der die heilige Anna darstellt. Dieses Werk soll aus dem 14. Jahrhundert stammen und das älteste Malereibeispiel in Berlin sein. Die gesamte Innenausstattung der Kirche ist eine Mischung aus alt und neu. 1906 entstanden die Kronleuchter im Schiff, 1983 kam eine moderne Plastik hinzu, die die Kreuzigung darstellt. Selbst die Glocken im Turm sind unterschiedlich datiert. Die kleinere wurde im zweiten Weltkrieg zerschossen und 1950 ersetzt. Die evangelische Kirchengemeinde Berlin-Dahlem hat diverse Angebote für Jugendliche, Frauen, Musikinteressierte und natürlich Gläubige.

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Schlosskirche Buch (Pankow)

Einst erstreckte sich ein prächtiger Kuppelbau über der barocken Kirche. Die griechische Kreuzstruktur, die dem Bau zugrunde liegt, dient als einfache, quadratische Basis für den Prunk der Halbsäule, Portale und luftiger Fenster. Eine historische Sandsteintaufe ist leider stark verwittert, kann aber im Inneren nebst anderen prunkvollen Verzierungen bewundert werden. Auch die Außenanlage ist einen Blick wert. Ein elegantes Tor bietet den Gläubigen und Besuchern Einlass, Grabsteine aus dem 18. Jahrhundert sowie ein Glockenstuhl sind Zeugen historischer Friedhofskultur. Die Schönheit dieser Kirche und ihre lange Geschichte machen sie zum bedeutendsten historischen Bauwerk von Buch.

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Evangelische Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe (Wannsee)

Auf einer Anhöhe gelegen ist dieser rote Backsteinbau mit seinem kleinen Zwiebeltürmchen schon von Weitem sichtbar. Seit 1990 zählt die Kirche sogar zum Bund der Potsdamer Schlösser- und Parklandschaft UNESCO Weltkulturerbe. Bereits vor hundert Jahren war der von Wald umgebene Sakralbau ein beliebtes Ausflugsziel und auch heute noch zieht es Menschen in die hellen Hallen. Denn hier kann man mit Blick auf den Wannsee heiraten oder seine Kinder taufen lassen. Das nahe gelegene Holzblockhaus ist ideal für anschließende Feiern oder nur zum Verschnaufen eh man sich auf den Heimweg macht.

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Kirche am Südstern (Kreuzberg)

Im Herzen von Kreuzberg erstreckt sich ein rauchgrauer Bau in den Himmel. Schön, aber auch streng erscheint die Kirche am Südstern, die als evangelische Garnisonkirche 1897 eingeweiht wurde. Jedoch ist die Gemeinde von einem offenen Geist geprägt. Die evangelische Freikirche bietet zum Beispiel die simultane englische Übersetzung des sonntäglichen Gottesdienstes für internationale Besucher. Man kann sich sogar die Predigten auf der Internetseite im mp3-Format herunterladen. Von der frischen Vortragsweise fühlen sich auch viele junge Leute angezogen.

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Schilfdachkapelle Zum guten Hirten Kladow (Spandau)

Die kleine Kirche ist noch keine hundert Jahre alt. 1953 weihte die Gemeinde das schlichte Gebäude ein. Es steht nicht weit entfernt von der Dorfkirche Kladow, denn einst ging die Mauer durch die Kladower Gemeinde, mit der Kirche auf der einen Seite und den West-Berlinern auf der anderen. Ein Platz musste her, an dem sich die Berliner Christen zum Gottesdienst, zu Hochzeiten und Beerdigungen treffen konnten. Die weißgetünchten Mauern und das Schilfdach sollen an die Hirten im Norden Deutschlands erinnern, heißt es. Der kurze Weg durch den Wald zum Groß Glienicker See lässt sicherlich ein gewisses Gefühl von Ostsee aufkommen.

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Klosterruine (Mitte)

Franziskaner Klosterkirche

In dieser Kirche, die im Mittelalter als graues Kloster bezeichnet wurde, können bestenfalls Open-Air Gottesdienste abgehalten werden. Tatsächlich ist die Ruine, nur eine Parallelstraße von der beliebten Parochialkirche entfernt, öfter Schauplatz von Konzerten oder anderen künstlerischen Darbietungen. Nach der Zerstörung des Franziskanerklosters, welches bis dahin als wichtigster erhaltener mittelalterlicher Bau galt, kamen Projekte des Wiederaufbaus nie zum Fruchten. Dafür steht nun diese malerische Ruine mitten in der Stadt und lädt zum Träumen ein.

Heilandskirche am Port von Sacrow

Fast ein wenig mediterran wirkt diese kleine Kapelle mit dem Campanile an der Havel, besonders wenn man an einem heißen Sommertag auf dem Weg dorthin den sonnendurchfluteten Park durchquert. Die blauen Mosaik-Fliesen lassen kaum vermuten, dass direkt auf dem Gelände einmal die Berliner Mauer verlief. Der freistehende Glockenturm wurde damals in die Mauer eingebaut. Die Kirche aber ist nicht nur ein Teil deutsch-deutscher Geschichte, sie bietet auch einen schönen Blick auf die Havel und im erwähnten Park laden einige schöne Statuen und viel Grün zum Verweilen ein. Seit 1995 finden in der Kirche wieder regelmäßig Konzerte und Gottesdienste statt.

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Dorfkirche Stralau (Treptow)

1464 wurde sie als namenlose Kirche eingeweiht und so heißt sie auch heute nur Dorfkirche. Die Halbinsel Stralau ist malerisch am Wasser gelegen. Von der Kirche aus hat man einen herrlichen Blick zum Treptower Park am anderen Ufer. Trotz ihrer Zerstörung im zweiten Weltkrieg ist sie heute sehr schön anzusehen. Das alte Kreuzrippengewölbe ist in ein intensives Bordeauxrot getaucht, ein mittelalterlicher Altar funkelt gülden im Licht. Auch ein historischer Taufstein konnte wieder aufgestellt werden. Die Glasfenster sind wahrscheinlich die einzigen in Berlin, die noch aus dem Mittelalter erhalten sind. Besichtigungen und Führungen sind nach Absprache möglich. Sonst erhascht man bei Konzerten oder Gottesdiensten einen Blick in die Gottesstätte.

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Foto Galerie

Kleine Kirchen, große Kirchen, schöne Kirchen, Klosterstraße, 10179 Berlin

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