Bauerngarten
Gespritztes Obst und genormtes Gemüse aus dem Supermarktregal müssen nicht sein! Der Trend geht zum eigenen Anbau. Und weil natürlich nicht jeder mit einem grünen Daumen auf die Welt kommt oder einen Dachgarten sein Eigen nennt, werden in Berlin viele Kurse und Gartenanlagen für die eigene Ernte angeboten. Das Team vom Bauerngarten bietet dabei einen besonderen Service an: „Wir pflanzen – Sie ernten“ lautet das Motto. Sobald der Winter in den letzten Zügen liegt, bereiten die Mitarbeiter den Boden einer großen Ackerfläche für die Aussaat vor.
Zwischen 25 und 50 Quadratmeter ist das Fleckchen Erde groß, das die Kunden im Mai erwerben können. Zu diesem Zeitpunkt ist ihr Land schon mit etwa 25 Gemüsesorten bestellt. Nun liegt es an den Großstadt-Gärtnern, ihre Pflänzchen zu hegen und zu pflegen. Das nötige Arbeitsmaterial, viele hilfreiche Tipps, Gartenworkshops und ein Bewässerungsservice werden dabei vom Bauerngarten-Team beigesteuert. Standorte der Do-it-yourself-Gärten findet man im Botanischen Volkspark Pankow, in Schönefeld und am Kladower Damm, der Jahresbeitrag betägt 390 Euro bzw. 195 Euro für eine halbe Parzelle.
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Prinzessinnengarten
Ein ganz besonderes Gartenbauprojekt findet man im Herzen Kreuzbergs, auf einer ehemaligen Brachfläche am Moritzplatz. Hier geht es nicht darum, sein eigenes Beet zu erwerben – gemeinsames Lernen, interkultureller Austausch und viel Spaß miteinander stehen im Zentrum der Arbeit in den Prinzessinnengärten. Eine gemeinnützige Initiative begann 2009, diesen offenen Ort inmitten der Stadt zu schaffen und jeder ist eingeladen, mit uneigennützigem Engagement das Bestehen der grünen Oase zu sichern.
Ob beim Bio-Anbau, der Arbeit mit den Bienenvölkern, im Gartencafé oder einfach bei der Gemüseernte, Laien und Profis aus der Nachbarschaft und dem Stadtgebiet sind als Helfer herzlich willkommen. In Workshops werden außerdem Kenntnisse über die urbane Landwirtschaft vermittelt und verschiedene Veranstaltungen machen das soziale Gartenbauprojekt zu einem lebendigen Diskussionsforum.
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Nadelwald
Statt mit einer langen Leine hat man es beim Stricken und Nähen mit buntem Garn und weicher Wolle zu tun. Der Trend zum Selbstgenähten ist in der Hauptstadt auf dem Vormarsch und zahlreiche Nähstuben und Ateliers laden zum Schneidern ein. Besonders aufregend geht es dabei im Nadelwald zu. Hier bleiben wirklich keine Nähträume unerfüllt: Es gibt weiträumige Arbeitsflächen, Nähmaschinen, Zuschneidetische, eine Schnittbibliothek und vieles mehr. Wer sich in diesem „Co-Sewing Space“ austoben möchte, der hat die Wahl zwischen einem Stunden-, Tages-, 7-Tages- oder Monatsticket. Die Preise liegen zwischen 8,50 und 340 Euro und beinhalten neben einem dem Anlass entsprechenden Nähmaschinen-Arbeitsplatz auch sämtliche Nähutensilien. Allein das Garn muss selber mitgebracht werden.
Wer noch nicht weiß, wie er mit dem zur Verfügung gestellten Equipment umgehen soll, der wird in zahlreichen Workshops zum Thema Schneiden, Nähen und Stricken informiert. Ob Hose, T-Shirt oder Laptophülle – nach einer Schulung im Nadelwald ist nichts mehr unmöglich. Und wer so weit ist, der kann seine Schätze sogar im angeschlossenen Laden verkaufen.
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Kinkibox
Ein ähnliches Konzept verfolgt auch das Team von Kinkibox. Für sechs Euro pro Stunde wird hier ein Nähmaschinen-Arbeitsplatz vermietet, für neun Euro kann man sich beim eigenen Projekt unter die Arme greifen lassen. Egal ob Industrie- oder Ledermaschine, Bügelpresse oder Schneiderbürste, wer Freude am selbstentworfenen Kleidungsstück hat, der kann sich im Nähcafé richtig austoben.
In einem Basic-Nähkurs wird man zu allen Fragen rund um Maschinen, Textilien und Zuschnitte informiert und kann unter Anleitung erste eigene Nähversuche unternehmen. Vier Kurse zu je zweieinhalb Stunden kosten insgesamt 90 Euro, zum gleichen Preis wird auch ein Wochenend-Crashkurs angeboten. Auch Fortgeschrittenenkurse stehen auf dem Programm von Kinkibox und besonders die Kinder-Modedesign-Workshops in den Ferien erfreuen sich großer Beliebtheit. Wer sich über die Praxis hinaus mit gleichgesinnten kreativen Schneidern austauschen möchte, den lädt das Nähcafé in gemütlichem Ambiente zu Kaffee und Muffins ein.
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Perlerei
Auch wer den eigenen Schmuck selber machen möchte, findet in Berlin ein breites Angebot. Gleich loslegen kann man etwa in der Perlerei in Friedrichshain. Aus einer großen Auswahl an kleinen und großen Perlen, Anhängern, Bändern und Ketten muss man nur das Passende auswählen und kann gleich danach am Werktisch mit dem Fädeln und Stecken beginnen.
Das eventuell nötige Werkzeug wird vom Team der Perlerei zur Verfügung gestellt. Abgesehen davon steht man den Werkelnden auch mit viel Rat und Tat zur Seite. Kostenlos kann man sich mit der Herstellung von Ohrringen, Armbändern, Ketten und Ringen vertraut machen lassen und dabei vieles ausprobieren. Am Ende verlässt jeder den Laden mit einem individuellen Schmuckstück für sich selbst oder mit einem ganz besonderen Geschenk für die Liebsten.
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Hobbygoldschmiede
Wer den Grad des Anspruchs noch etwas steigern möchte, der kann seinen Ehering selber schmieden. Unter der Anleitung eines erfahrenen Goldschmieds werden Brautpaare etwa in der Greifswalder Straße in die Kunst des Schmiedens eingewiesen. Schritt für Schritt entsteht dabei ein einzigartiges Schmuckstück, das sich von der handwerklichen Ausführung eines Traurings kaum unterscheidet und einen ungleich höheren ideellen Wert besitzt.
150 Euro kostet ein eintägiger Kurs, der neben der kompetenten Begleitung auch die Gravur und ein Ringetui beinhaltet. Lediglich das Material und Sonderwünsche wie spezielle Steine werden extra berechnet. Doch auch wer keine Hochzeit plant, kann sich in der Hobbygoldschmiede im Schmieden von Schmuckanhängern oder Ringen üben. Egal ob mehrwöchige Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene oder eintägige Schnupperkurse für 80 Euro, wer ein Schmuckstück in Silber, Gold oder Platin selbst fertigen möchte, der ist in der Hobbyschmiede an der richtigen Adresse.
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KFZ-Selbstreparaturhalle Bendix
Technischer geht es in den zahlreichen Selbsthilfe-Werkstätten in Berlin zu. Hier kann man den kleinen und großen Macken seines Autos selbst auf die Schliche kommen, ohne mit undurchschaubaren Reparaturrechnungen konfrontiert zu werden. „Selber schrauben, Geld sparen“ leutet etwa der Slogan in der KFZ-Werkstatt und Selbstreparaturhalle Bendix in Berlin-Lichtenberg. Neben vier 2,5-Tonnen-Hebebühnen und einer 5-Tonnen-Transporterbühne stehen dem Autoliebhaber hier jede Menge Werkzeug, Motorkran und Motorbrücke, Wuchtmaschine oder auch BMW-Spezialwerkzeug zur Verfügung.
Das fachkundige Werkstattpersonal gibt Hilfestellungen und viel Verbrauchs- und Kleinmaterial steht für den Soforteinbau bereit. Über die Preise für die Nutzung der einzelnen Komponenten kann man sich auf der Seite der KFZ-Werkstatt schon im Voraus genau informieren – dann steht dem eigenen Zupacken nichts mehr im Weg.
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Schokowerkstatt
Dass das Handwerk nicht den Männern überlassen wird, darum bemühen sich in Berlin zahlreiche Do-it-yourself-Kurse speziell für Frauen. In der Schokowerkstatt etwa werden Interessierte in den Umgang mit Holz und den Möbelbau eingewiesen. Die Frauenmöbelwerkstatt befindet sich im Frauenzentrum Schokofabrik und unterstützt seit einigen Jahren Mädchen und Frauen bei der beruflichen Orientierung. Darüber hinaus soll Spaß und Lust am Handwerk vermittelt werden. Egal ob in einem längerfristigen Praktikum oder den wöchentlichen Möbelkursen, hier bekommt frau die Gelegenheit, eigene Holzprojekte zu verwirklichen.
Jeden Montag zwischen 9 und 13 Uhr bzw. 13 und 17 Uhr und jeden Donnerstag zwischen 16.30 und 19.30 stehen offene Möbelbaukurse allen Anfängern und Fortgeschrittenen offen. Pro Termin werden 15 Euro berechnet.
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Obi Baumarkt Berlin-Steglitz
Da auch Männer nicht zwangsläufig sicher den Hammer schwingen, können sich Interessierte beiderlei Geschlechts in Heimwerkerkursen über Tricks und Kniffe beim Verschönern der eigenen vier Wände informieren. Im Obi-Baumarkt Steglitz werden schon seit einigen Jahren solche Praxislehrgänge angeboten. Egal ob man einen gemütlichen Holzboden verlegen, den sicheren Umgang mit einer Kreissäge erlernen oder das heimische Bad eigenhändig mit frischen Fliesen verschönern möchte, hier bekommt man viele Fertigkeiten an die Hand und darf diese auch gleich selber ausprobieren.
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Volkshochschule Berlin
Der Klassiker unter den Lehreinrichtungen darf an dieser Stelle natürlich nicht fehlen. Wer davon ausgeht, in der Volkshochschule könne man nur Sprachen oder EDV-Kompetenzen erlernen, der täuscht sich. Ein breites Spektrum handwerklicher Kurse wird im gesamten Berliner Raum angeboten. Verschiedene Lehrgänge fürs kreative Arbeiten mit Holz stehen ebenso auf dem Programm wie Goldschmiede-, Buchbinde- oder Floristikkurse. Ein Blick auf die Website der Volkshochschule lohnt sich also – wer Lust an der kreativen Gestaltung hat, wird hier sicher einen passenden Lehrgang finden. Eine Onlineanmeldung und Ermäßigungen für Sozialhilfeempfänger sind möglich.
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Recycle Werkstatt Berlin
Einem ganz anderen Thema hat sich Dorothee Lücke verschrieben. Sie möchte in ihrer Recycle Werkstatt Alternativen zur landläufigen Wegwerf-Gesellschaft aufzeigen. Aus alten Materialien und Müll wird hier Neues, Kreatives und Einzigartiges geschaffen. So können etwa „nutzlos“ gewordene Gemüsenetze im Handumdrehen in alternatives Garn, Schläuche in Murmelbahnen oder Teelichthülsen in Lichterketten verwandelt werden.
In verschiedenen Upcycle-Workshops auf Festen und in Kursen für Schulklassen gibt Dorothee Lücke ihr Wissen und den Spaß am Umgang mit Wertstoffen weiter. Regelmäßig finden Aktionen, Bastel- oder Handarbeitstreffen statt und wer die aktuelle Ausstellung „Do it yourself“ im Museum für Kommunikation besucht, der darf sich auch dort über innovative Angebote der Recycle Werkstatt freuen. Aus Shampooflaschen werden dort Taschen, aus Schrott wird Schmuck, aus Tetra-Packs werden Boxen und, und, und.
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Bausteln in der Open Design City
Mindestens ebenso kreativ geht es auch in der Werkstatt von Philip Steffan und Christian Heller zu. Ihre Einrichtung zur „Demokratisierung des Produktionswissens“ hat es sich zum Ziel gesetzt, Interessierte im offenen Umgang mit Werkzeugen und Materialien zu schulen. Baustler wollen die Dingwelt neu erfinden, ohne dafür ein Fachstudium abgeschlossen zu haben. Mut und Spaß am Werken mit den eigenen Händen sind die einzigen Voraussetzungen für eine neue Sicht auf Technik und Kultur.
Dabei bildet die elektronische Seite unserer Umwelt einen besonderen Schwerpunkt: Es darf gelötet, geschaltet und angeschlossen werden. Jeden Montag findet für Neueinsteiger und alte Hasen der Baustelmontag in der Open Design City statt. Und wer zu Hause allein herumprobieren möchte, der kann sich unter bausteln.de zahlreiche Anregungen holen oder sich über Materialien, Bauteile und Bezugsquellen informieren.
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