Ein Altbau an der sehr lebendigen Ecke Potsdamer / Bülowstraße ist die Heimat des Therapieladen e.V., der im nächsten Jahr einen runden Geburtstag feiert. Der Name ist auf den ehemaligen Standort in einem Ladengeschäft zurückzuführen. Gegründet wurde die Therapieeinrichtung, um jungen Menschen zu helfen, die Probleme mit den physischen und psychischen Folgen des Cannabis-Konsums haben.
Online fällt das Hilfesuchen manchen leichter
Das Durchschnittsalter derer, die in der Potsdamer Straße eine ambulante Therapie beginnen, liegt heute bei etwa 25. In der Regel werden den Hilfesuchenden Einzel- und Gruppentermine angeboten. Dank der Vielfalt der therapeutischen Ausbildungen der MitarbeiterInnen kann das Therapieladen-Team sehr spezifisch auf seine Klienten eingehen. Ein Spezialgebiet ist etwa die Behandlung von Menschen mit psychischer Erkrankung, die darüber hinaus Probleme mit dem Kiffen haben. Seit der Teilnahme an einem Forschungsprojekt wird auch die „Multidimensionale Forschungstherapie“ erfolgreich angewendet. Bei dieser Langzeittherapie mit mehreren Terminen pro Woche steht nicht nur der jugendliche Klient im Mittelpunkt, sondern es werden beispielsweise Eltern, der Ausbildungsbetrieb oder Jugendhelfer miteinbezogen.
Und was hält eine Frau aus der Praxis von der Diskussion um die Eröffnung eines Coffeeshops im Görlitzer Park, mit dem man den Drogenhandel in den Griff bekommen nöchte? Die aktuelle Gesetzeslage findet Birgit Spohr problematisch, weil durch das Verbot der offensive Umgang mit den Folgen des Konsums etwa in Schule und Betrieb erschwert werde und manche Konsumenten immer noch davor zurückschreckten, sich Hilfe zu holen. Doch sie ist skeptisch, ob der kontrollierte Verkauf an einem Ort wirklich den Handel auf dem Schwarzmarkt eindämmen kann.