Gut, dass wir eine erfahrene Expeditionsleiterin auf dieser Theater-Safari durch den Botanischen Garten dabei haben, denn wir werden den „wilden“ Tieren ganz nah kommen. Als Einstimmung sehen wir einen Film, bei dem uns Kai Wiesinger als Autor und Safariführer mit Tropenanzug eine Geschichte vorliest, was aus dem erwachsenen Mogli wurde. Denn Mogli kehrte mit seiner Frau in den Dschungel zurück und lebte dort mit Frau und Kind zusammen bei den Wölfen. Unterlegt ist das alles mit schönen digitalen Bleistiftskizzen. Die Drehbühne Berlin orientiert sich bei der Geschichte des Dschungelbuchs übrigens eher an Kiplings Originalroman statt an der bekannten Disney-Verfilmung.
Danach geht es mit einer Karte bewaffnet los in die Wildnis. Und dort nimmt das Staunen, vor allem bei den Kindern, kein Ende mehr. Im Dickicht der Lianen und exotischen Pflanzen tauchen wie aus dem Nichts die exotischen Tiere des Dschungels auf. Die sprechenden Tiere und Mogli werden abwechselnd von echten Menschen in Kostümen oder kunstvoll gefertigten Marionetten dargestellt. So erleben wir, wie Mogli als Kind zu der Wölfin Rakscha kommt, wie er mit der Schlange Kaa und seinem Freund Balu redet, von den Affen entführt wird und schließlich mit dem gefährlichen Tiger Schir Khan kämpft.
Fazit
Das Konzept ist sehr liebevoll erdacht, die Kostüme sind kunstvoll und richtig aufwendig hergestellt. Die Schauspieler machen ihre Sache super – wobei uns die Sprache der Erzählung und manche Teile, wie der Kampf mit dem Tiger, manchmal etwas zu anspruchsvoll für Kinder erscheint. Vielleicht ist das aber auch gar nicht so schlimm, denn die Kleinen sind jedenfalls begeistert von den abenteuerlichen Figuren. Fest steht: Sie haben mächtig Spaß.
Das Stück das dschungelbuch der Drehbühne Berlin läuft noch bis 12. November in den Tropenhäusern des Botanischen Gartens. Kinder bis 12 Jahre zahlen 13,75 Euro, Erwachsene 34,30 Euro.