Vor knapp 200 Jahren hat ein deutscher Forstbeamter namens Karl Drais eine zweirädrige Laufmaschine erfunden, die in den kommenden Jahrzehnten rasch weiterentwickelt und in den 1860er Jahren erstmals mit Tretkurbel angetrieben wurde. Die Ursprünge des modernen Fahrrads liegen also im Wald – und genau auf diesem Umstand haben sich eine Arbeitsgruppe von Prof. Pfriem an der HNE Eberswalde und der innovative Start-up „aceteam Berlin“ besonnen. Um den CO₂-Fußabdruck ihres Produktes deutlich zu verringern und ein umweltfreundliches, praktisches und zugleich stylisches Fahrrad zu entwickeln, haben Studenten, Designer und Techniker im Rahmen eines geförderten Forschungsprojektes monatelang getüftelt.
Das Rad geht bald in Serie
Herausgekommen ist das Wood E-Bike, dessen Rahmen und die auswechselbare Gabel aus Eschenholz gefertigt sind. Auch toll: Batterie, Steuerung und die gesamte Verkabelung des Elektroantriebs sind in die hölzernen Teile integriert, so dass ein Außenstehender auf den ersten Blick gar nicht erkennt, dass es sich bei dem Holz-Bike um ein E-Bike handelt. Vielleicht gelingt es dem Fahrrad, das 2015 mit einer Stückzahl von 100 Exemplaren pro Jahr in Serie gehen soll, auf diese Weise, den sich abzeichnenden Boom von Elektrofahrrädern in Deutschland weiter anzuheizen. Mittlerweile sind fast zwei Millionen von ihnen auf den Straßen im Land unterwegs.
Derzeit wird für das Wood E-Bike noch ein ansprechender Name gesucht. Aufmerksamkeit erregt es jedoch jetzt schon: Auf der Industriemesse Hannover schwang sich im Frühjahr Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke auf das hölzerne Elektrorad. Und beim gerade verliehenen Green Buddy Award wurden die Entwickler in der Kategorie Innovation besonders gewürdigt. Wer das Rad begutachten möchte, kann sich die zehn Stück umfassende Vorserie im kommenden März auf der Berliner Bicycle Week anschauen.
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