Bruno, alias Tino Mewes, bekannt aus der Serie Danni Lowinski, ist ein etwas vereinsamter Träumer, der voller Ideen durch die Großstadt läuft und von „Genius Loci“ – der Seele der Stadt fasziniert ist: „Es tut mir gut zu wissen, dass diese Stadt für mich da ist. Irgendwo unter ihr ist ihre Seele und passt auf mich auf… Die anderen Bewohner scheint das alles nicht so zu interessieren. Sie trampeln wie eine Horde Nashörner an allem vorbei. Sie sind so damit beschäftigt, durch die Straßen zu rennen, dass sie die Stadt nicht sehen.“
Doch bald trifft Bruno auf die hübsche Vicky, gespielt von Marleen Lohse, die seine Leidenschaft für Berlin teilt und ihm nicht nur hilft, seine kreativen Ideen umzusetzen und sich auszudrücken, sondern ihm auch eine Freundin ist. Es kommt, wie es kommen muss: Bruno verliebt sich in Vicky und in seinem Inneren, genau wie in der Stadt, scheint das Chaos auszubrechen.
Erik Schmitt (32) und Stephan Müller (31), seit 2010 zusammen unter dem Synonym Kamerapferd bekannt, haben mit ein „Nashorn im Galopp“ eine einzigartige Hommage an Berlin geschaffen, die den Zuschauer gleichzeitig zum Lachen und zum Weinen bringt. Mit simplen, aber effektvollen Animationen aus Pappe und Karton schaffen sie es, Berlin visuell in Szene zu setzen und Dinge zu zeigen, die im Alltag des Berliner Stressmenschen normalerweise untergehen.
Mit Herz, Witz und Berlin-Bildern, die überwiegend in Neukölln, aber beispielsweise auch auf dem Tempelhofer Feld aufgenommen wurden, verstehen es Schmitt und Müller die ungeteilte Aufmerksamkeit des Zuschauers zu erlangen. Da kann man nur wünschen, dass die Berlinale-Jury aus (Wahl-) Berlinern besteht. Denn für jeden Berlin-Fan ist der Film ein absolutes Muss!
Die 63. Internationalen Filmfestspiele Berlin laufen vom 7. bis zum 17.2.2013 an unterschiedlichen Locations. Tickets können Anfang Februar über die Webseite der Berlinale gebucht werden. „Nashorn im Galopp“ läuft am 12.2.13 um 11 Uhr, am 13.2.13 um 20:15 Uhr und am 15.2.13 um 14 Uhr jeweils im Kino 2 vom Haus der Kulturen der Welt.
Lesen Sie mehr: