Im Südosten wird das Belgische Viertel durch die Luxemburger Straße und den angrenzenden Sprengelkiez, im Nordosten durch Müllerstraße und Leopoldplatz und im Nordwesten durch Seestraße und Afrikanisches Viertel begrenzt. Die Straßenbeleuchtung erfolgt hier teilweise noch mittels Gaslaternen, einige gut erhaltene Straßenpumpen säumen den Rand der Fußwege. Das Viertel selber wird von Hauptverkehrsadern umzogen, ist aber in seinem Kern mit der eingeführten Tempo-30-Zone verkehrsberuhigt.
Auf dem Gelände zwischen dem Rathaus und der Genter Straße findet mittwochs und samstags ein wöchentlicher Markt statt, der zum größten Teil südländisch geprägt ist. Für Spät- oder Kleinigkeitskäufe kann man diverse Kioske und Spätis, für Großeinkäufe das Einkaufszentrum Citipoint an der Kreuzung Brüsseler / Ecke Müllerstraße und zahlreiche Geschäfte in der Müllerstraße aufsuchen.
Viele Altbauten und Gartenanlagen stehen hier seit den 1990er Jahren unter Denkmalschutz. Es wird beklagt, dass einige Gebäude im Viertel einen erhöhten Sanierungsbedarf aufweisen und viele Geschäftsräume leer stehen. Doch in dieser Richtung wurde bereits einiges getan. Besipielsweise hat sich in diesem Zusammenhang bereits 2005 die Bürgerinitiative „Brüsseler Kiez“ formiert, um dem weiteren Verfall des Viertels und der Grünanlagen sowie der damit ebenfalls steigenden Klein- und Drogenkriminalität entgegenzuwirken.
Zentrale Lage und gemütlicher Charakter
Der Brüsseler Kiez hat das Potenzial, ein äußerst attraktives Viertel in zentraler Lage zu werden. Viele schön gestaltete Wohnblöcke geben dem Viertel einen gemütlichen Charakter. Beim Spaziergang durch die Straßen und in den verschiedenen Gebäudekomplexen fallen beispielsweise an den Fassaden der Ostender Straße die malerischen Schnörkel und Muster auf. Ruhige, durchgrünte Nebenstraßen und gemütliche Ecken, wie an der Kreuzung Antwerpener / Brüsseler Straße, laden zum Verweilen unter Baumreihen auf Bänken ein. Die wenigen, aber typischen Berliner Eckkneipen, wie das „Brüsseler Tor“, sind fast ausschließlich in der Brüsseler Straße angesiedelt.
Letztendlich hält auch die Kreativszene nach und nach Einzug ins Belgische Viertel. Kleine Unikate wie der Laden „colorblind patterns“ von Daniel Arab in der Antwerpener Straße, der sich graphischen Mustern in Schwarz-Weiß verschrieben hat, machen das Bild des Kiezes um einiges attraktiver.