Urban Gardening

Den grünen Daumen im Himmelbeet entdecken

Neben Gemüse aus eigenem Anbau, erfahren die Teilnehmer beispielsweise auch etwas über die Zubereitung von Ölen aus selbst angebauten Kräutern.
Neben Gemüse aus eigenem Anbau, erfahren die Teilnehmer beispielsweise auch etwas über die Zubereitung von Ölen aus selbst angebauten Kräutern. Zur Foto-Galerie
Leopoldplatz - Wie himmlisch ist es doch, genüsslich in eine Gurke zu beißen, die noch so richtig nach Gurke schmeckt. Selbst angepflanzt und mit viel Liebe aufgezogen. Das Projekt "Himmelbeet" macht‘s möglich – hier kann man lernen, wie man richtig gärtnert. Und das mitten im Großstadt-Dschungel.

Es geht weiter im Weddinger Stadtgarten, denn das Projekt „Himmelbeet“ steht wieder in den Startlöchern. Doch bevor es endlich richtig losgeht haben die Initiatoren zwei Monate vor Beginn im Schillerpark-Center eine Ausstellung organisiert, um das Projekt Interessierten vorzustellen und Fragen zu beantworten.

Eigentlich sollte die grüne Oase in 22 Meter Höhe auf dem Dach des Schillerpark-Centers in der Müllerstraße erblühen. Auch der Chef des Real-Marktes, in der Müllerstraße 49, der mit den Garten-Projektlern kooperiert, hatte keinerlei Einwände. Doch die umfangreichen Umbauten, die aus brandschutztechnischen Gründen notwendig gewesen wären, lässt die Umsetzung des Vorhabens auf einen unbestimmten Zeitpunkt in die Ferne rücken.

Also hat das Ökoprojekt nach wie vor seinen Standort auf dem ehemaligen Sportplatz in der Ruheplatzstraße 12, nahe dem Leopoldplatz. Dort hat der Bezirk den Gartenfreunden ein 1700 Quadratmeter großes Areal zur Verfügung gestellt. Die Idee, einen Stadtgarten nach dem Vorbild des Prinzessinnengartens am Kreuzberger Moritzplatz zu eröffnen, hatte die selbstständige Kulturmanagerin Hannah Lisa Linsmaier. Der Vertrag läuft noch bis 2015.

Gemeinsam buddeln und sich kennen lernen

Nahrungsmittel aus der Stadt für die Stadt ist das Ziel des gemeinnützigen Konzeptes. Zudem soll das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung gestärkt und der nachhaltige Umgang mit Ressourcen und die Möglichkeiten der teilweisen oder kompletten Selbstversorgung näher gebracht werden.

Die derzeitige Ausstellung im Schillerpark-Center informiert zu diesem Zweck über das alljährliche Vorhaben. Es sollen sich noch mehr Menschen für das Gärtnern in der Stadt begeistern. „Die bisherige Resonanz war groß“, erzählt Anja Manske, die alles rund um das Gartenprojekt plant. Seit der Eröffnung am 16. Juni 2013 haben 70 Pächter die derzeit 170 Pachtbeete bepflanzt. Allein 200 Teilnehmer haben sich im letzten Jahr über Workshops in Sachen Anzucht und Pflege der Gewächse informiert. Daher hofft das Organisationsteam auf noch mehr aktive Teilnehmer, die ab Mai im Gemeinschaftsgarten fleißig zusammen ackern.

Auch in diesem Jahr können Besucher wieder zahlreiche Angebote wahrnehmen. Im Rahmen eines Biomarktes findet ab dem 4. April zunächst eine Pflanzpatenaktion statt. „Es werden kleine Töpfe mit Anzuchterde verteilt, die man mit nach Hause nehmen kann. Somit kann man ein erstes Gärtnern zu Hause kennenlernen und auch die ersten Wochen den Wuchs der Pflanze beobachten“, berichtet Manske weiter.  „Die Pflanzen werden zu Hause vorgezogen. Die Schönste kann dann behalten werden. Die anderen bringt man zu unserem Garten zurück“, so die Organisatorin.

Gartenarbeitstage ab dem 5.April

Ab dem 5. April finden darüber hinaus jeden Samstag bis 16 Uhr Gartenarbeitstage statt. In dieser Zeit wird bis zur Wiedereröffnung des Himmelbeets der Garten eifrig umstrukturiert, die Beete bepflanzt und Pflanzen weiter vorgezüchtet. „Das Gärtnern geht ab dann also in die heiße Phase – und alle können und sollen mitmachen“, so Manske.

Alteingesessene und potenzielle Neugärtner erwarten altersgerechte Workshops. Jung und Alt wird damit „die Natur und der Umgang mit Kräutern und Gemüse, wieder näher gebracht“, erklärt Manske. „Um zeigen zu können, was früher gegessen wurde, stellen wir zudem auch viele alte Kräuter- und Gemüsesorten vor. Denn vieles wird irrtümlicherweise immer noch als Unkraut angesehen und weggeworfen!“.

Zwei Mal in der Woche sind Abeitstage vorgesehen, an denen man die einzelnen Pflanzprozesse – also das Gärtnern – Schritt für Schritt beigebracht bekommt. „Weiterhin wird man beispielsweise zu Themen wie Insekten – ob schädlich oder nützlich – oder Anbauen mit Hölzern aufgeklärt“, meint Organisatorin Manske.

Im Garten finden Führungen statt, über die der Kreislauf des Gärtnerns und der Umwelt näher gebracht wird. „Darüber hinaus können sich unsere Besucher über Kulturveranstaltungen, bei denen der Kiez mit einbezogen wird, freuen“, berichtet Anja Manske. Um das Sprachangebot in Wedding zu erweitern, werden beispielsweise Lesungen in verschiedenen Sprachen gehalten.

Wenn du auch deinen Grünen Daumen entdecken möchtest und dich für „Urban Gardening“ interessierst, findest du hier weitere Infos.

Foto Galerie

Den grünen Daumen im Himmelbeet entdecken, Müllerstraße 47, 13349 Berlin

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