Es ist heiß, heiß, Baby – ich will Eis, Eis, Baby!
Welche die tollste Eisbude der Stadt ist, darüber will ich gar nicht streiten. Erstens esse ich maximal ein Mal im Jahr ein Eis und zweitens weiß ich, wie sicher sich jeder Berliner ist, dass es die eine ist, die er am liebsten mag.
Als ein Kumpel mir vorschlägt, das neue Mia Gelateria am Kranoldplatz in Lichterfelde zu testen, sage ich erst mal nein. Selbst bei großer Hitze schmecken mir Currywurst und fettige Pommes besser als alle Erfrischungen der Welt. Gut, dass mein Freund so hartnäckig geblieben ist! Mia Gelateria ist wirklich eine Reise wert – Ja, auch in Marzahn und Reinickendorf: bitte die Kinder einpacken, Oma und Opa und dann los! Der Laden ist fast unscheinbar von außen, ich muss drei Mal gucken, bevor ich ihn sehe. Ich erinnere mich daran, dass hier früher ein Handyladen gewesen ist.
Kaum eröffnet, boomt der Laden
Die Qualität hat sich bis jetzt ausschließlich über Mundpropaganda herumgesprochen. Was macht denn dieses Eis nun so einzigartig und so besonders? Der Spielfaktor zum Beispiel! Mein inneres Kind jubelt, als ich feststelle, dass man sich sein komplettes Eis selbst zusammenstellt und dann nach Gewicht bezahlt. Es gibt verschiedene Sorten Eis (kein Softeis), das aus frisch pürierten Zutaten im Laden hergestellt wird und das man sich selber in einen Becher zapft.
Erdbeere – Herr Lehmann erzählt mir stolz, dass er am selben Tag dafür zwei Kilo frische Erdbeeren zerstoßen hat – Apfel, Schlumpf (mit Blaubeeren), Vanille, Schokolade, Mango, Nuss und Frozen Yoghurt. Die Sorten wechseln ständig. Mischen kann man, wie man möchte.
Danach geht es an die Bar mit den Toppings. Melone, Kiwi, Schokokekse, flüssiges Raffaello, Himbeeren, Cornflakes, Marshmallows, Gummibärchen, Zuckerperlen – Ich wäre für kleine Baconstückchen in Ahornsirup gebraten, aber soweit ist Lichterfelde vielleicht noch nicht.
Mehr als nur Eis
Außer Eis gibt auch herrlich duftende, riesige Waffeln, die man sich belegen kann wie man möchte. Und natürlich Kaffee zum Selber-zapfen. Das Publikum ist total gemischt. Viele Schulklassen, Jugendliche, Familien mit kleinen Kindern. Ein paar Omis und Opis, die sich aber teilweise noch an das Do-it-Yourself-Konzept gewöhnen müssen. So unauffällig der Laden von außen ist, so gemütlich ist er von innen. Ein bisschen schwedisches Möbelhaus, ein wenig kanadische Waldhütte, ein Hauch San Fransisco Hafenbar. Viel Holz, gedeckte Farben.
Erlebnisgastronomie mal ganz anders! Und natürlich bastele ich mir auch ein Eis. Frozen Yoghurt und Erdbeere mit Karamellsirup. Und mit allem, was ich an der Topping-Bar finde. Ich werde kein Eis-Fan in diesem Leben, aber meinen selbstentworfenen Gerlinde-Deluxe-Becher genieße ich bis zur letzten, kleinen bunten Zuckerperle.