Neue Emoticons

Junge Berlinerin macht Kopftuch zum Emoji

Ab Sommer werden die neuen Emojis veröffentlicht. Bis sie auf dem Smartphone benutzt werden können, dauert es allerdings noch ein wenig länger.  
Ab Sommer werden die neuen Emojis veröffentlicht. Bis sie auf dem Smartphone benutzt werden können, dauert es allerdings noch ein wenig länger.  
Die 15-jährige Berlinerin Rayouf Alhumedhi hat das erste Emoji mit Kopftuch erfunden. Auf die Idee kam sie durch einen verzweifelten Gruppenchat, in dem sie sich durch die vorhandenen Symbole nicht verkörpert fühlte. Doch Kritik gibt es auch. 

Ob hellhäutig oder dunkelhäutig, kurz- oder langhaarig, mit Bart oder ohne – ein ganzes Sortiment an verschiedenen Emojis stehen uns in unseren tagtäglichen Online-Gesprächen zur Verfügung. Die kleinen, bunten Symbole wollen mehr als nur unsere Stimmung widerspiegeln: Emojis funktionieren wie ein eigenes Zeichensystem, in dem sich Menschen wiedererkennen sollen.

Doch die Millionen von muslimischen Frauen, die ein Kopftuch tragen, können sich in der Piktogramm-Bibliothek noch nicht wieder finden. Das soll sich jetzt aber ändern: Die 15-jährige Rayouf Alhumedhi aus Berlin hat das erste kopftuchtragende Emoji erfunden. Rayouf, die aus Saudi-Arabien stammt und 2012 nach Berlin kam, forderte im vergangen Jahr ein Hijab-Piktogramm, nachdem sie in einem Gruppenchat bei Whatsapp vergeblich nach einem Emoji gesucht hatte, das ihr ähnlich sieht. Daraufhin schlug sie dem Unicode-Konsortium, eine für Emojis zuständige gemeinnützige Organisation, ein mögliches Design für ein Symbol mit Hijab vor.  

Im Unicode-Konsortium kann nach kalifornischem Recht jeder einen Vorschlag in Form eines Piktogramms einreichen. So stimmte die Organisation nicht nur für das kopftuchtragende Smiley ab: Ab Juni erwarten uns 68 weitere neue Emojis, die unsere digitalen Gespräche noch bunter machen. Darunter Vampire, Meerjungfrauen und neue Essens-Symbole.

Mit dem neuen Kopftuch-Emoji, das es sowohl in weiblicher als auch in männlicher Form geben wird, will die junger Berlinerin das Zugehörigkeitsgefühl stärken und Ausgrenzungen verhindern. Denn gerade in den neuen Medien ist das Bedürfnis nach Anerkennung und Sichtbarkeit groß. Doch das geplante Emoji stößt nicht nur auf Zustimmung: Kritiker befürchten, dass mit dem Kopftuch-Smiley ein Zeichen in die Emoji-Palette gelangen würde, das für viele die Unterdrückung der Frauen symbolisiert.

                                                                                                                                                                

Bis wir die neuen Emojis auf unseren Smartphones nutzen können, dauert es allerdings noch. Google und Apple haben die Übernahme für Dezember angekündigt.

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