Biffy e.V. - Paten fördern Kinder

Engagement, das bewegt

Helmut Becker und Vinosanth Manikavasagar lernten sich vor einem guten Jahrzehnt kennen.
Helmut Becker und Vinosanth Manikavasagar lernten sich vor einem guten Jahrzehnt kennen. Zur Foto-Galerie
Graefekiez - Vor mehr als zehn Jahren startete die "FreiwilligenAgentur KreuzbergFriedrichshain" das Patenschaftsprojekt Biffy – Big Friends for Youngsters. Übersetzt bedeutet das "Große Freunde für Kinder". Schon damals wurde Helmut zum großen Freund für Vino und ihre Freundschaft hält bis heute.     

„Die Götter haben Helmut geschickt“, sagte einmal jemand zu Vino. Vino heißt mit vollem Namen Vinosanth Manikavasagar. Der Sohn einer tamilischen Familie aus Sri Lanka ist in Kreuzberg aufgewachsen und lernte über den Verein Biffy mit acht Jahren seinen Paten Helmut Becker kennen. „Meine Mutter hatte die Idee mit der Patenschaft“, erklärt Vino. Zu jenem Zeitpunkt im Jahr 2003 war sie selbst bereits gut in die deutsche Kultur integriert. Das wünschte sie sich nun auch für Vino. So besuchte sie zusammen mit ihrem Sohn das Nachbarschaftshaus Urbanstraße. „Wir sind in einen Garten gegangen, wo Biffy eine sogenannte Tea Time veranstaltete. Dort wurde mir Helmut vorgestellt“, erzählt Vino. Obwohl dieser es mit seinen damals 62 Jahren nicht so mit Fußball gehabt habe, hätten sich die zwei auf Anhieb gut verstanden, und schließlich war es Helmut, der Vino in einem Fußballverein anmeldete und ihm damit seinen sehnlichsten Wunsch erfüllte.

Aber Helmut tat mehr als das. Er nahm Vino oft mit, um Freunde zu besuchen, und führte ihn damit in ein eher akademisches Milieu ein. Bald entwickelte sich bei Vino der Wunsch, in der Schule besser zu werden. „Helmut hat meine Entwicklung stark geprägt und über zehn Jahre lang in eine Richtung gelenkt, die ich von meiner tamilischen Familie nicht kannte“, sagt der heute 19-Jährige. Zurzeit absolviert er ein Freies Soziales Jahr in Costa Rica, danach möchte er Medizin studieren. Auch wenn Vino seinen Paten heute nicht mehr wöchentlich trifft, so bleibt er doch in regelmäßigem Kontakt mit Helmut. Vor seiner Abreise schenkte er ihm einen leeren Kalender, und nun mailt er Helmut jeden Monat ein Foto, das dieser ausdrucken und einkleben kann.  

Keine Scheu vor Verantwortung

Und so sehen die zwei heute aus. (c) Biffy Berlin
Die Geschichte von Vino und Helmut ist beispielhaft für die Ziele von Biffy. Der Kreuzberger Verein begleitet aktuell rund 230 Patenschaften, von denen rund 30 Prozent schon länger als drei Jahre halten. Oft stammen die Kinder aus Familien mit nur einem Elternteil. Aber auch Familien mit Migrationshintergrund wie die Manikavasagars wünschen sich weitere Bezugspersonen für ihre Sprösslinge. „Wir können als Verein nur überleben, wenn es Menschen gibt, die sich engagieren“, erklärt Bernd Schüler von Biffy. Dabei sollten Paten die Verantwortung nicht scheuen. Denn es gibt stets drei bis vier Schnuppertreffen, bei denen sich Patenkinder, Paten und Eltern kennenlernen und schauen können, ob der Kontakt für sie passt. Zudem achtet Biffy beim „Match“ auf wichtige Voraussetzungen wie Wohnortnähe und ähnliche Interessen.     

Foto Galerie


Quelle: kompakt

biffy Berlin - Big Friends for Youngsters e.V., Grimmstraße 16, 10967 Berlin

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