Nach etwa eineinhalbjähriger Bauzeit ist der ehemalige Discounter kaum wiederzuerkennen. Viel Licht, eine moderne Ausstattung und natürlich die zahllosen Bücher haben die Plus-Filiale in ein freundliches Bildungszentrum verwandelt. „Am Beginn unserer Planungen für einen Umzug der Bibliothek hätte ich niemals geglaubt, dass dieser Supermarkt unsere neue Heimat werden könnte“, so Daniele Tanneberger, die bisherige Leiterin der Stadtteilbibliothek bei ihrer Eröffnungsrede. Und auch Bezirksstadtrat Gerhard Hanke erinnert sich noch gut an die Zeit, als das umgebaute Gebäude als Supermarkt diente: „Bereits vor Jahrzehnten habe ich hier eingekauft und um ehrlich zu sein – anfangs stand ich der Idee, hier die neue Bibliothek einzurichten, äußerst skeptisch gegenüber.“
Baustadtrat Carsten Röding sei Dank, dass diese Zweifel vom Tisch gefegt werden konnten. „Mit viel Engagement und Tatkraft hat sich der Baustadtrat hinter die Sanierung gestellt. Ohne seine Zuversicht hätte dieses Projekt vermutlich nicht realisiert werden können“, so Hanke. Die Kosten und Mühen haben sich gelohnt: Trotz einiger Rückschläge erstrahlt der ehemalige Supermarkt nun energetisch saniert und mit zahlreichen neuen Fenstern in neuem Glanz.
Im Zentrum des Kiezes
Die Initiatoren des Umzugs freuen sich außerdem darüber, dass die Stadtteilbibliothek „endlich in vorderster Reihe an der Westerwaldstraße“ beheimatet ist. „Früher hatten viele unserer Besucher Probleme, die Bücherei überhaupt zu finden“, erinnert sich Tanneberger. Und Baustadtrat Röding zeigt sich zuversichtlich, das auch das Umfeld der Bibliothek – derzeit noch eine einzige Baustelle – bald „in neuem Glanz“ erstrahlt.
Die feierlich eingeweihten Räumlichkeiten sollen laut den Verantwortlichen nicht nur zu einem Ort werden, an dem Bücher und andere Medien gerne ausgeliehen werden. „Vielmehr wollen wir erreichen, dass sich das neue Haus zu einer Begegnungsstätte entwickelt, in der Alt und Jung miteinander ins Gespräch kommen“, so Hanke. Der häufig zu beobachtenden Anonymität in großen Wohnquartieren solle damit entgegengewirkt werden. Auch Tanneberger betont die Bedeutung der Bibliothek für das Klima im Falkenhagener Feld: „Hier werden nicht nur Lesefähigkeit und Medienkompetenz vermittelt – die Stadtteilbibliothek ist ein Ort des kulturellen Austauschs und des sozialen Miteinanders.“
Um diesen Ansatz zu stärken, sind in der neuen Familienbibliothek nicht nur deutschsprachige Kinder- und Jugendbücher, Biografien, Romane Filme oder Hörspiele untergebracht. Die Besucher können auch auf Werke in russischer, türkischer und polnischer Sprache zurückgreifen. Darüber hinaus sorgen Computerarbeitsplätze, Sitzecken und ein „Bilderbuchkino“ dafür, dass sich in der neuen Bibliothek die ganze Nachbarschaft wohl fühlen kann.
Stadtteilbibliothek Falkenhagener Feld, Westerwaldstraße 9, 13589 Berlin
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