In der modernen Konsumgesellschaft wird meist nicht mehr viel Wert auf das Reparieren von Gegenständen gelegt. Viele noch gut erhaltene und eigentlich funktionstüchtige Sachen landen schnell im Müll. Danach werden die Dinge einfach neu gekauft und niemand verschwendet auch nur einen Gedanken an die verschwendeten Ressourcen. Das ist auf Dauer nicht nur teuer sondern auch unnötig.
Das finden auch immer mehr Berliner – und so öffnet heute um 17.30 Uhr das vierte Repair Café in Berlin, genauer gesagt im Spandauer Paul-Schneider-Nachbarschaftshaus, seine Türen. Im dort beheimateten Café Paule wird ab sofort jeden letzten Montag im Monat an beschädigten Dingen herumgehämmert, -genäht und -geschraubt, neue Inspirationen für die Umgestaltung heimischer Geräte inklusive.
Das Café ist in verschiedene Stationen eingeteilt. Da gibt es beispielsweise die „Helferstation“, wo das löten oder andere schwierigere Aufgaben von Fachmännern übernommen werden. Eine andere Station ist die „Do-It-Yourself-Station“, hier liegen Werkzeuge und Materialien bereit, mit denen die Besucher fast jedes Problem beheben können.
Ein Café als Werkstatt
Ein Repair Café ist eine Verbindung aus Treffpunkt, Café und Reparaturwerkstatt. Nachbarn helfen sich gegenseitig und jeder kann sein Wissen mit einbringen. Freiwillige Fachkräfte aus der Umgebung helfen von Anfang an mit, die kaputten Sachen wieder hinzukriegen. Alle defekten Gegenstände können ins Repair Café mitgebracht werden. Mit Hilfe von Experten und gespendetem beziehungsweise mitgebrachtem Werkzeug wird dann nach einer Lösung für das Problem gesucht.
Alles und jeder ist dazu eingeladen, mit anzupacken und sein Wissen weiter zu vermitteln oder selber noch etwas zu lernen. Gern gesehen sind vor allem freiwillige Helfer oder Leute, die ein paar Werkzeuge oder Materialien spenden möchten. Vielleicht wird mit den Resten einer alten Jeans eine etwas neuere wieder tragbar gemacht. Doch natürlich mangelt auch hier mal an Material – und so kann es passieren, dass der Lautsprecher oder die Lieblingsjeans zumindest dieses Mal nicht repariert werden kann. Dann lautet die Devise: Einfach nochmal vorbeischauen!
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