Ungefähr fünfzig Prozent der Weltbevölkerung sind Männer. Und fünzig Prozent Frauen. Während Greg Gorman zurzeit im Museum für Fotografie seine Bilderreihe „Men“ ausstellt, öffnet die Galerie Hiltawsky ab dem 13. November seine Tür für die Öffentlichkeit und präsentiert „Women“. Die Fotoausstellung des international tätigen Künstlers Just Loomis fokussiert sich auf Frauen, auf andere Weise jedoch als Gorman es mit seinen Männern tut. Beide eint der enge Bezug zum 2004 verstorbenen Akt- und Modefotografen Helmut Newton, beide gehen von ihm aus gesehen aber verschiedene Wege – zumindest in ihren Ausstellungen.
Andere Bilder sind melancholisch intim, „Amalie and Friend“ stehen in einem kargen Zimmer. Im Hintergrund nur ein schwerer Bilderrahmen und eine vergilbte Matratze auf einem Lattenrost. Die Freundin umschließt die oberkörperfreie Amalie von hinten mit ihren Armen, beide schauen in die Kamera. Andere Fotos sind Portraits, sie lichten schonungslos menschlichen Makel ab: müde Augen, rote Wangen, fahle Haut, Leberflecken, Sommersprossen – die Belichtung gönnt den Portraits keinerlei Beschönigung, keine Mystik, keinen Schatten, der die Gesichter in künstliche Spannung versetzt. Hier werden Frauen, Mädchen, Damen abgebildet, aus dem Leben gegriffen – just as they are.
Die Ausstellung geht vom 13. November 2013 bis zum 11. Januar 2014. Mehr zur Retrospektiv-Ausstellung für Helmut Newtons Werk sowie die 25-teilige Fotoausstellung Greg Gormans im Museum für Fotografie gibt es hier.