Alles begann an meinem Geburtstag im Juni. Eine Freundin schenkte mir Karten für das Holi-Festival, von dem wir beide bis dato lediglich gehört hatten. Die farbenfrohen Bilder von Facebook und Co. ließen auf ein Farbspektakel der Extraklasse hoffen…
Das Spektakel begann jedoch schon vor der eigentlichen Veranstaltung. Denn unglücklicherweise wurde der Event aufgrund der Wetterlage kurzfristig um einen Tag nach hinten verlegt und ganz frech um zwei Stunden verkürzt. Eine Stunde vor Beginn war ich sicherlich nicht die einzige, die noch ahnungslos am Bahnhof stand. Alle Vorkehrungen waren getroffen, die AGB’s gelesen und ich war startklar: in voller Montur, mit weißem Shirt, Sonnenbrille und Jute-Beutel. Aber Dresscode hin oder her, nach Erhalt dieser Botschaft schaute ich dann doch mehr als bedröppelt aus der weißen Wäsche.
Von Farb- und Preisexplosionen
Trotz Festivalbändchen war es den Besuchern nicht gestattet, das Gelände zwischendurch zu verlassen. Das Armband diente in diesem Fall wohl nur als schmuckes Schmuckstück. Aufgrund der vielen Zusagen auf Facebook und den Erwartungen der Veranstalter rechneten wir mit dem längsten Gruppenkuscheln unseres Lebens, diese Annahme bestätigte sich glücklicherweise nicht. Jedenfalls nicht auf der Tanzfläche. An den Ständen wurde gedrängelt und geschoben, oder in unserem Fall: gewartet. Aber damit war wohl zu rechnen, genauso wie mit einem Bierpreis von 3,50 Euro zuzüglich des Becherpfands. Das sagenumwobene Holi-Farbpulver gab es für einen Preis von 2 Euro pro Beutel, dessen Mitnahme beim Verlassen des Geländes offiziell verboten war.
Bis hin zu blauen Burgern und pinker Sprite
Pünktlich zu jeder vollen Stunde drängten sich immer mehr Menschen auf die Tanzfläche: der Farbcountdown stand bevor. Während der Farbexplosion behielt nur die Handykamera (andere Kameras erhielten keinen Eintritt) den Durchblick, aber trotz der schlechteren Auflösung: es entstanden phänomenale Bilder. Aber leider waren wir selbst in diesen Sekunden nur mit Augen zukneifen, Mund verdecken und nach Luft schnappen beschäftigt. Doch auch noch Minuten nach der pulvrig-staubigen Angelegenheit verzierten Farbschwaden die Umgebung.
Trotz kleinerer Holpersteine kennzeichneten eine ausgelassene Stimmung, lächelnde Gesichter und offene Herzen die Atmosphäre des Farbfestes. Sogar die Öffentlichen wurden an diesem Tag ein wenig farbenfroher gestaltet…
„Das Holifestival ist definitiv ein Erlebnis, es sollte keinem vorenthalten bleiben, aber dennoch reicht für mich der einmalige Besuch des einmaligen Farbenfestes.“