Enge, dunkle Räume, aus denen ich nicht rauskomme – das ist so ziemlich mein größter Alptraum. Deshalb fahre ich mit gemischten Gefühlen zum neuen „Escape Game“ im Europacenter in Charlottenburg. Das erste im Westen der Stadt. Diese Livespiele boomen derzeit, es dauert bei den meisten Escape-Rooms Monate, bis man einen Platz für sich und seine Freunde bekommt, zumindest am Wochenende. Warum? Weil es die optimale Möglichkeit ist, zusammen zu spielen und sich gegenseitig zu unterstützen. Sogenanntes ‚Teambuilding‘ ist derzeit vor allem in Berliner Firmen sehr angesagt.
Gleich am Anfang beruhigt mich Theresa, eine der wirklich sehr freundlichen Mitarbeiterinnen von Mission Accepted. Weder befinden sich die zu bespielenden Räume in dunklen Kellern, noch wird man eingesperrt. Die Türen sind immer offen. 60 Minuten dauert eine Spielrunde. Man versucht, so schnell wie möglich das Rätsel in diesem Zimmer zu lösen. Und sie sagt: „Wenn man es einmal gespielt hat, lässt es einen nicht mehr los.“
Anschlag aufs neue BND-Gebäude
Anhand von Hinweisen muss man herausfinden, welcher der fünf Verdächtigen den Anschlag geplant hat. Hier und da liegt eine Zeitung, hinter Bildern gibt es Verstecke und in die Schubladen sollte man auch dringend schauen. Das Team muss kommunizieren, sonst wird es schwierig. Jeder muss mitmachen und helfen. Die gesamte Zeit über wird man auf Monitoren von Spielleitern beobachtet, die im Zweifelsfall auch eingreifen und helfen können. Ansonsten ist man, bis auf die zehnminütige Einführung, auf sich selbst gestellt.
Von Hollywood bis ins All
Spannend, gerade für die Jungs, ist sicher der Space Escape-Raum, an dem gerade noch gearbeitet wird. Die Geschichte: Ein Asteroid rast auf die Erde zu. Die letzte Chance, mit einem Raumschiff ins All zu fliegen und die Gefahr zu sprengen. Man darf sehr viele bunte Knöpfe drücken! Der schwerste Raum: Revolucion Olé. Das Büro eines Diktators, der Präsidentenpalast wurde gestürmt. Schafft man die Reform? Die richtigen Leute auf seine Seite zu bringen?
Das Schönste an diesem Escape Game ist, sagt Theresa, dass man 60 Minuten an nichts anderes denkt, außer an seine Aufgabe. Man kann einfach abschalten. Den Alltag mal vergessen. Ich glaube ja, dass ich nicht mal das simpelste Zimmer schaffen würde. Aber es gibt auch schon Gruppen mit Kindern ab zehn Jahren. Vielleicht schleiche ich mich einfach mal dazu.