Spandauer Vorstadt - Im Mai 2012 hat das Clubrestaurant The Grand in der ehemaligen Communal-Armenschule in der Hirtenstraße seine Eröffnung mit ordentlich Chichi gefeiert. Aber kann man dort - zweieinhalb Jahre später - auch noch richtig gut essen gehen? Ein Besuch.
Wer zum ersten Mal das The Grand besucht, den kann das Drumherum schon ganz schön in seinen Bann ziehen: Die Kulisse samt Bröckelputz, riesigem Kronleuchter über zwei Etagen und schweren, dunkelgrünen Ledersofas macht definitiv was her. Dabei schreit im Grunde alles geradezu nach „typisch Berlin“. Ansonsten ist die Anmutung die eines schicken französischen Restaurants – die Keller mit ihren weißen Hemden tun ihr Übriges. So denn auch die Ausrichtung der Karte. Viele Grillgerichte – auf den Spezialgrill aus den USA ist man schließlich besonders stolz – und Früchte des Meeres (u.a. Fine de Claire Austern) stehen auf der Dinner-Karte. Vor allem Männer freuen sich tierisch über feines Entrecôte, Filet mignon oder Wagyu (für die ganz Exquisiten). Dazu werden Beilagen wie Kartoffelpüree, junger Spinat oder 7-Kräuter-Risotto serviert. Preisklasse: mindestens 30 Euro mit einer Beilage.
Auch ein veganes sowie ein vegetarisches Gericht stehen zur Auswahl. Die Buchenpilze an einem Wirsing Mille Feuille waren tatsächlich ein außergewöhnlicher Gaumenschmaus und ihre 21 Euro wett. Zum Abrunden empfiehlt sich die Guanajaschokolade, die auf einem Himbeerbett an Olivenöleis daherkommt. Ins The Grand kommt man zum Lecker-Menü-essen, aber natürlich auch zum Sehen-und-Gesehen-werden, keine Frage. Preis-Leistung stimmt aber dennoch. Punktabzug gibt es – wie ja leider so oft in den Hot Spots der Stadt – lediglich für den Service: Wenn einem ein Messer vom Teller auf den Gast fällt, sollte eine Entschuldigung durchaus drin sein.
Übrigens: Unter der Woche gibt’s mittags ein 2-Gang-Menü für 12,50 Euro, die Karte wechselt wöchentlich.
Einen Blick auf die Speisekarte kannst du hier werfen.
„Ich würde hier nicht jede Woche zum Essen herkommen, da es schon ganz schön teuer ist – unter 100 Euro zu zweit läuft wenig. Aber für den besonderen Abend zählt das The Grand definitiv zu meinen Lieblingsadressen.“