Monat der Fotografie

Sie machen Berlin im Oktober zur Foto-Metropole

Eines der Bilder, das zum European Month of Fotography im Museum für Fotografie zu sehen sein werden: Bernard Larsson: Straßenszene in Paris,1961.
Eines der Bilder, das zum European Month of Fotography im Museum für Fotografie zu sehen sein werden: Bernard Larsson: Straßenszene in Paris,1961. Zur Foto-Galerie
Im Oktober kommt Deutschlands größtes Fotofestival wieder nach Berlin. Nur alle zwei Jahre findet der European Month of Fotography statt. Wir haben die Highlights herausgesucht und wissen, welche 7 Ausstellungen du zur 7. Ausgabe nicht verpassen solltest.

Du hast noch nie vom European Month of Photography (EMoP) gehört? Kein Wunder: Dahinter steckt nichts anderes als das neue Label für den Internationalen Monat der Fotografie. Das neue Label zeigt, dass der Monat der Fotografie parallel auch in sieben weiteren Städten in Europa stattfindet; darunter sind Athen, Paris und Wien. In Berlin feiert das größte deutsche Festival für Fotografie dieses Mal seine siebte Ausgabe.

Alle zwei Jahre organisieren von Museen über Botschaften bis hin zu Fotoschulen viele Locations aus diesem Anlass beeindruckende Events und Fotoschauen. Insgesamt 130 Projekte von 120 Teilnehmern sind in diesem Jahr dabei. Eine besonders bekannte Institution beteiligt sich in diesem Jahr zum ersten Mal: Das C/O Berlin eröffnet das Festival schon zwei Tage vor seinem offiziellen Start und bietet eines unserer Highlights zum Event.

Highlight 1 Opening Days im C/O Berlin

Nur vier Tage lang startet der European Month of Photography mit einem Programm zum Mitmachen. Fotografen und Kuratoren sind zu Gast, es gibt Vorträge und Gesprächsrunden. Besonders spannend wird es mit den Book Days. Insgesamt 35 Verlage stellen da spannende neue Veröffentlichungen aus der Sparte der Fotobände vor. Mal was anderes als digitale Wisch-und-weg-Shots.

Dmitry Lookianov: Instant Tomorrow 06, 2014, Inkjet Print. ©Dmitry Lookianov

Highlight 2 Geschichte in der Berlinischen Galerie

Die Ausstellungen sind in diesem Jahr besonders vielfältig und es werden besonders viele Schwarz-Weiß-Fotografien zu sehen sein. Auch weil der Fokus des Foto-Festivals dieses Mal auf Bildern aus den vergangenen 100 Jahren liegt. Besonders viele historische Fotos hat die Berlinische Galerie in Kreuzberg gesammelt. Zum EMoP zeigt sie eine Auswahl, die von Heinrich Zilles Straßenfotografie um 1900 über Aufnahmen aus den Zwanziger Jahren bis hin zu Bildern aus den 1950ern reichen.

Highlight 3 – Leica Fotokunst in der Neuen Schule für Fotografie

Ja, es gibt eine eigene Auszeichnung für Fotos, die mit der Kult-Kamera für kleinformatige Bilder geschossen wurden. Die Sieger des Leica Oskar Barnack Awards wurden am 28. September bekanntgegeben, an der Neuen Schule für Fotografie kannst du die Beiträge der zwölf Wettbewerbs-Finalisten bestaunen. Gewonnen hat Scarlett Coten mit einer Serie, die Rollen- und Männlichkeitsbilder in der arabischen Welt untersuchen.

Clémentine Schneidermann: The Unbearable, the Sadness and the Rest. ©Clémentine Schneidermann

Highlight 4 – Foto Biennale im Palazzo Italia

Die Biennale of Fine Arts & Documentary Photography gibt es schon zum vierten Mal in Berlin. Eine Biennale nur für Fotos findet 2016 aber zum ersten Mal statt. Unter dem Motto Emotions and Commotions Across Cultures hängen über 1200 Werke von 440 Fotografen aus 41 Ländern im Palazzo Italia. Sie alle repräsentieren zeitgenössische Denkschulen. Auch 130 Fotos vom Magnum-Fotografen Steve McCurry sind zu sehen.

Highlight 5 – Berlin Prenzlauer Berg im Willy-Brandt-Haus

Im Willy-Brandt-Haus blickst du in die wilde Vergangenheit rund um die Prenzlauer Allee. Bernd Heyden hat Passanten und Anwohner porträtiert, die in den 70er und 80er Jahren in dem Ostberliner Kiez gelebt haben. Rauchende Kinder, gebrechliche Alte und Überlebenskünstler sind es, die er zu dieser Zeit ins Visier genommen hat.

Bernd Heyden: Kinder im Hinterhof, Stargarder Straße, Ost-Berlin,1973, ©bpk/Bernd Heyde

Highlight 6 – Leaving is Entering im Museum für Fotografie

Bekannt ist der Fotograf Bernard Larsson noch nicht, aber das sollte sich definitiv ändern! Das Leben und die Menschen auf der Straße haben ihn und sein Werk geprägt. Ab 1961 ist er mit seiner Kamera auch in Berlin unterwegs gewesen. Das Besondere: Dank seiner schwedischen Nationalität konnte er sich auf beiden Seiten der deutsch-deutschen Grenze frei bewegen und so die Stimmung in den Jahren nach dem Mauerbau ungehindert dokumentieren. Zu sehen im Museum für Fotografie am Bahnhof Zoo.

Highlight 7 – Wild Wild Berlin in der Zwitschermaschine

Hier werden drei Fotografen gezeigt, die zu drei unterschiedlichen Zeiten ganz unterschiedliche Bilder aus Berlin festgehalten haben. Miron Zownir, Eva Otaño Ugarte und Sebastian Mayer porträtieren aber allesamt Berliner Subkulturen. Hausbesetzer, Hedonisten und Künstler sind auf ihren Aufnahmen in der Zwitschermaschine zu sehen – Hauptsache wild und unangepasst.

Sebastian Mayer: Berlin 2000, 2000. ©Sebastian Mayer


Der European Month of Photography findet vom 1. bis zum 30. Oktober  2016 an verschiedenen Orten statt. Die Opening Days im C/O Berlin kannst du vom 29. September bis zum 2. Oktober im Amerika-Gedenkhaus besuchen. Alle weiteren Infos findest du hier.

Foto Galerie

C/O Berlin, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin

Telefon 030 28444160
Fax 030 284441619

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Aufgefrischter Fünfzigerjahre-Stil, nachts hell beleuchtet: Das Amerika Haus mit der Fotogalerie C|O Berlin in der Hardenbergstraße.

Aufgefrischter Fünfzigerjahre-Stil, nachts hell beleuchtet: Das Amerika Haus mit der Fotogalerie C|O Berlin in der Hardenbergstraße.

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