Nicht mehr rot, sondern grün sollen Berlins Radwege in Zukunft werden. Das teilte Anfang November letzten Jahres die Senatsverkehrsverwaltung mit und will damit der Vision Zero ein Stück näherkommen: Keine Toten und Schwerverletzten mehr im Straßenverkehr. Die Farbe Grün sei besonders für Autofahrer gut erkennbar und erhöhe ihre Aufmerksamkeit. Daher bekommen nicht nur neue Radwege einen grünen Belag verpasst, auch bereits vorhandene Wege sollen eingefärbt werden.
Vorbild für die grünen Fahrradspuren sind Städte wie Bangkok, Sevilla, San Francisco oder Vancouver. Und nun eben Berlin: Der erste Mini-Abschnitt an der Proskauer Straße in Friedrichshain wurde jetzt grün gefärbt und kann auf 50 Metern getestet werden. Wie die B.Z. berichtet, soll ein weiterer Abschnitt in der Kreuzberger Katzbachstraße noch in diesem Jahr folgen. Insgesamt sollen noch 20 Kilometer Radspur in diesem und im nächsten Jahr angestrichen werden.
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Außerdem sollen manche Radwege nicht nur farblich verändert, sondern auch mit 90 cm hohen Pollern von der Straße abgetrennt werden, wie beispielsweise an der Holzmarktstraße. So kann verhindert werden, dass Autos auf den Fahrradwegen parken. An Gefahrenstellen wie Nachtbushaltestellen und Kreuzungen sollen die Radwege jedoch rot bleiben. Außerdem sind einen Meter breite, weiß schraffierte Sperrflächen zwischen Rad- und Autoverkehr geplant.
Laut Polizei gab es 2016 über 7.400 Unfälle mit Fahrradfahrern in Berlin. Daher ist die Verbesserung der Verkehrssicherheit auch zentraler Bestandteil des Berliner Mobilitätsgesetzes. Dieses soll den Verkehr radikal verändern, Berlin nachhaltig mobil machen und Partei für die Radfahrer ergreifen. Denn dass das Radeln in Berlin mehr Frust als Lust ist, weiß jeder, der sich auf Berlins Straßen schon mal auf einen Drahtesel getraut hat. Wir dürfen also gespannt sein, ob das Grün auf den Radwegen hält, was es verspricht.