Feier zu Berlins 775. Geburtstag

Happy Birthday Berlin!

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hat bereits das Festprogramm für die Feier zu Berlins 750. Ehrentag vorgestellt. Der offizielle Geburtstag der Stadt ist der 28. Oktober.
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hat bereits das Festprogramm für die Feier zu Berlins 750. Ehrentag vorgestellt. Der offizielle Geburtstag der Stadt ist der 28. Oktober.
Noch vor 25 Jahren feierten Ost- und West-Berliner den Geburtstag der Hauptstadt. Zum 750. Jahrestag steigt dieses Jahr die Fete an verschiedenen Orten in Berlin – zum Beispiel im Nikolaiviertel.

Ein Vierteljahrhundert nach den separaten Jubiläumsfeiern zum 750. Geburtstag der Hauptstadt im Jahr 1987 steht nun wieder eine Gelegenheit an, das vereinte Berlin auf den Kopf zu stellen. Mit einer großen Party in der historischen Mitte zwischen Nikolaiviertel und Marienkirche feiert die Stadt am 28. Oktober ihren 775. Geburtstag. Exakt an diesem Tag anno 1237 findet der Name Cölln in einer Urkunde Erwähnung. Archäologen zufolge trägt zwar eine verkohlte Bohle, die man unlängst bei Ausgrabungen fand, die Jahreszahl 1198, doch das soll dem Feierspaß nicht schaden – 775 Jahre sind ja auch ein ziemlich langer Zeitraum.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) präsentierte am Montag das Festprogramm und benannte die 775 als eine Art „Zwischenpunkt“: Das Jubiläum sollte angemessen gefeiert werden, allerdings ein wenig kleiner und ohne das Tamtam einer „runden“ Feier zum 750- oder 800-jährigen Geburtstag, der im Jahr 2037 eventuell wieder einen Festumzug durch die Stadt rollen lässt – wie es 1987 im Ostteil der Fall war, während die Berliner im Westteil mit einem großen Schiffscorso auf dem Wasser die Korken knallen ließen.

Geburtstagsfest mit begehbarem Stadtplan

Berlin durchlebte Glanzzeiten und dunkle Epochen, „aber die Stadt hat sich immer wieder neu erfunden – bis heute“, erkärte Wowereit, der ankündigte, dass Berlin anlässlich des halbrunden Jubiläums zu seinen mittelalterlichen Wurzeln zurückkehren soll. Zugleich wollte er zeigen, wie kosmopolitisch die Hauptstadt war und ist: „Berlin ist seit dem Mittelalter in Bewegung und war schon immer ein Ort, an den interessante Menschen neu zugewandert sind. Diese Energie macht Berlin zu einer Weltstadt.“ Den Beweis soll eine Ausstellung auf dem Schloßplatz vom 25. August bis zum 28. Oktober erbringen. „Von Hugenotten, Russen, Türken und anderen Berlinern“, so der Name der Schau.

Auf der grünen Wiese am Spreeufer wird ein überdimensionaler, begehbarer Stadtplan gebaut. So kann man die Stadt im wörtlichsten Sinne betreten – wie es Hugenotten, Wanderarbeiter aus Polen, böhmische Zuzügler, osteuropäische Juden, Kriegsflüchtlinge, Aussiedler und seit Neuestem eine junge elitäre Gruppe aus Kunst und Kultur getan haben, um eines Tages vom Neu- zum Alt-Berliner zu werden. In der Literaturecke trifft der Stadtplanspazierer beispielsweise Herta Müller, Wladimir Kaminer, Theodor Fontane, Joseph Roth und Vladimir Nabokov. Zehn Themenkomplexe sind auf dem Plan umgesetzt, auch kulinarische, politische, künstlerische, sportliche und religiöse Vielfalt.

Spaziergang durchs historische Berlin

Wenige Schritte entfernt von dieser Open-Air-Schau am Schloßplatz begegnet der Gast dem wirklich uralten Berlin des Mittelalters: Markierungen werden die ehemalige, fast vier Kilometer lange Grenze der Stadt sichtbar machen. Der Spaziergang durch die Doppelstadt Berlin-Cölln führt zu Marktplätzen, Kirchen, Brücken und Klöstern innerhalb der Stadtmauer. Die Gäste sehen Grabungsergebnisse aus der jüngeren Vergangenheit, Brunnen, Keller, Gräber und Häuserreste. Für einen kurzen Zeitraum sind Zeugnisse und Fundorte des Lebens unserer Vorfahren zu sehen, bevor sie wieder unter neuen Bauten, Plätzen und Straßen verschwinden.

Vor der Marienkirche zeigt die Exposition „Berlin inszeniert Berlin“, wie das 750. Jubiläum im Jahre 1987 in beiden Teilen der getrennten Hauptstadt gefeiert wurde und wie Berlin 25 Jahre davor als „Reichshauptstadt“ die 700-Jahr-Feier ein Jahr nach den Olympischen Spielen von 1936 beging.

Bereits am 18. April eröffnet im Ephraimpalais die Ausstellung „Berlinmacher“ mit 775 Porträts, im Juni zelebriert Neukölln 275 Jahre Böhmen in Berlin, und im August sorgt die Historiale für zusätzliches Leben im Nikolaiviertel. Der Höhepunkt der Feiern, bei denen die Stadt sich gehörig auf die Schulter klopft, ist der offizielle Geburtstag am 28. Oktober. Ein Treiben ganz wie im Mittelalter, ein Festakt in der Nikolaikirche, und abends lodert und brennt die Stadt: Feuerpoeten aus Frankreich illuminieren mit zahllosen Flammen und 800 Feuertöpfen die alte City.


Quelle: Der Tagesspiegel

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