Auf den Schreibtischen stapeln sich Kartons, ein Präsentkorb steht zum Befüllen bereit. Daneben ist ein kleines Fotostudio aufgebaut, gegenüber ein Regal mit Ölen, Honig, Marmeladen, Gewürzen – alles made in Berlin und Brandenburg. Im Büro von feinjemacht kommt das Weihnachtsgeschäft so langsam ins Rollen. Aber noch ist Wolfgang de Filippo entspannt.
Zu jedem Produkt, zu wirklich jedem, kann er eine Geschichte erzählen. Schließlich pflegt der Mitinhaber von feinjemacht zu allen Herstellern persönlich Kontakt. Alle wurden eigens von ihm ausgesucht. Er war vor Ort, hat in die Küchen und Töpfe geschaut, gekostet, gerochen, sich von Bienen umschwirren lassen. „Der erste Eindruck ist es, der zählt. Wenn eine Marmeladenküche sauber ist, dann kann ich davon ausgehen, dass hier auch sonst mit viel Sorgfalt gearbeitet wird.“
„Geschmack ist uns wichtig“
Die Idee, sich ausschließlich regionalen Produkten zu widmen, kam dem gebürtigen Rheinhessen während seiner Tätigkeit bei Herlitz, wo er für Vertrieb und Marketing von Grußkarten, Geschenkpapier und den gedeckten Tisch verantwortlich war. Einblicke in die Lebensmittelbranche und Produktionsabläufe in Asien weckten den Wunsch, etwas anders zu machen. „Und als die Kinder auf die Welt kamen, war klar, dass sich etwas in unserem Leben ändern musste“, erzählt der zweifache Vater. Etwas, das mit Handarbeit und Heimatverbundenheit zu tun hat. Etwas Menschelndes.
Natürlich bietet er die Produkte auch je nach Saison an. „Noch stehen ein Paar Gläser Erdbeermarmelade im Lager. Aber die sind bald aufgegessen. Dann kommen aber Zwetschge und Quitte“, lacht er. Während im Frühling Holundersirup oder Sommerkräuter gut laufen, sind in der Osterzeit Öle und Essig sehr beliebt. Dann kommt die Grillsaison und die Kiezkeule sowie Dressing-Saucen sind total angesagt. Und im Herbst? „Da kommt die süße Welle über das Land.“ Das ist die Hauptabsatzzeit für Schokolade, die bald in den roten Schachteln durchs ganze Land geschickt wird, manchmal auch noch viel weiter.