CrossKultur in Tempelhof-Schöneberg

Ein Festival überschreitet kulturelle Grenzen

Mit ihrer Musik stimmten Sesede Terziyan und Daniel Kahn die Besucher im Rathaus Schöneberg im letzten Jahr auf das CrossKultur-Festival ein.
Mit ihrer Musik stimmten Sesede Terziyan und Daniel Kahn die Besucher im Rathaus Schöneberg im letzten Jahr auf das CrossKultur-Festival ein.
Ab 16. November laden zahlreiche Vereine, Bildungs- und Kultureinrichtungen aus Tempelhof-Schöneberg interessierte Besucher zu Lesungen, Filmvorführungen, Diskussionen oder Workshops ein. Die Initiatoren des CrossKultur-Festivals wollen auch bei dessen fünfter Ausgabe den interkulturellen Dialog im Bezirk stärken.

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg feiert in diesem Jahr mit seinem interkulturellen Festival CrossKultur bereits ein kleines Jubiläum. Mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm sollen zum fünften Mal Familien, Nachbarn und Anwohner aller Altersklassen für den interkulturellen Dialog begeistert und auf die Chancen der gesellschaftlichen Zusammenarbeit hingewiesen werden. Im Mittelpunkt des Festivals steht in diesem Jahr das Leben in der Einwanderungsgesellschaft; diskutiert werden Themen wie Heimat, Identität, nationale Zuschreibungen, alltäglicher Rassismus oder Positionen zum Deutsch-sein.

Dabei gehören Diskussionen oder Lesungen in Schulen ebenso zum Programm wie Konzerte, Partys oder Performances internationaler Künstlergruppen. Auch Ausstellungen, in denen sich Künstler mit der Thematik auseinandersetzen, können besucht werden. So eröffnet beispielsweise im Goldenen Saal des Rathauses Schöneberg am 7. Dezember für acht Tage der temporäre ‚Supermarkt‘ EDEWA – die „Einkaufsgenossenschaft antirassistischen Widerstands“. Kostenlos können dort Informationen, Anregungen und Ideen geshoppt werden – kritische Auseinandersetzung ist erwünscht.

Ein in jeder Hinsicht „bewegendes“ Festival

Von der humorvollen Seite geht Martin Hyun, Sohn koreanischer Arbeitsmigranten, die Themen Integration und Rassismus an. Doch sein Buch „Ohne Fleiß kein Reis – wie ich ein guter Deutscher wurde“, aus dem Hyun am 21. November  – ebenfalls im Goldenen Saal des Rathauses – liest, beinhaltet auch entlarvende und bittere Momente. Das Jugend Museum offeriert vierstündige Workshops, in denen sich Schulklassen nach Anmeldung Filmreportagen zum Thema „Heimat Berlin“ ansehen und darüber diskutieren können – die Filme wurden wiederum im Vorjahr mit anderen Schülern im Rahmen des Festivals gedreht.

Beschwingt geht es am 7. Dezember im Willy-Brandt-Saal des Rathauses Schöneberg zu. Alle Tangobegeisterten sind zum 2. Tangoball eingeladen – auf dem 400 Quadratmeter großen Tanzparkett ist für etwa 300 Personen Platz, weswegen eine Voranmeldung nötig wird. Wer sich zuvor in der Kunst des argentinischen Tanzes noch unterweisen lassen will, kommt einfach bereits um 18 Uhr ins Rathaus – dann bieten Susanne Opitz und Rafael Busch von der Kreuzberger Tangoschule „Tangotanzen macht schön“ einen Einsteigerkurs an. An selber Stelle im Rathaus wird bereits am 23. November die Geschichte der Black Music erzählt: MFA Kera und ihre international zusammengesetzte Band spielen amerikanischen Blues ebenso wie brasilianische, portugiesische und orientalische Musik.

CrossKultur findet vom 16.11. bis 20.12. an zahlreichen Veranstaltungsorten im Bezirk Tempelhof-Schöneberg statt. Weitere Infos zum Programm unter www.cross-kultur.de

Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Pl. 1, 10825 Berlin

Telefon 030 902770

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