Traumberuf Feuerwehrmann – was sich viele Kinder in jungen Jahren ausmalen, hat natürlich nur bedingt mit der Realität zu tun. Mit Blaulicht und Tatütata durch die Straßen fahren, heldenhaft das Feuer bekämpfen; all das gibt es nach wie vor. Selbst die Stange, die man bei Alarm hinunterrutscht, wird etwa in der Feuerwache Neukölln noch genutzt. Im Alltag stellt sich die Arbeit der Feuerwehr jedoch oft weniger spektakulär dar. Nur 3 bis 4 Prozent ihrer Einsätze werden heute noch durch Brände ausgelöst. Rund 90 Prozent sind Fahrten mit dem Rettungswagen.
Großeinsätze bleiben den Feuerwehrleuten darum in Erinnerung und sind auch länger Gesprächsthema. Doch selbst in einer Millionenstadt wie Berlin sind brennende Industriehallen in Lichtenberg oder ein explodiertes Auto in Charlottenburg nicht an der Tagesordnung.
Belastung durch fordernde Einsätze
Vom U-Bahnhof Hansaplatz wird an diesem Vormittag z.B. eine „Person unter Zug“ (Feuerwehrjargon) gemeldet. Glücklicherweise stellt sich heraus, dass der etwa 50-jährige Mann wohlauf ist und sich unter die Bahnsteigkante retten konnte. Andere Fälle stecken selbst erfahrene Einsatzkräfte nicht so einfach weg. Natürlich bietet die Feuerwehr ihren Mitarbeitern eine Nachsorge bei psychisch belastenden Einsätzen an.
Spricht man mit den Feuerwehrleuten oder lauscht ihren Unterhaltungen, dann wird zweierlei deutlich: Es geht den Männern und wenigen Frauen nicht um Action und Spektakel – der verbreitete Abschiedsgruß unter ihnen lautet: „Ruhigen Dienst!“ Und selbst wenn es Unterschiede zwischen einzelnen Wachen gibt: Das Klima unter den Einsatzkräften ist nach wie vor von großer Kameradschaft geprägt.