Eine Weltreise vom Venedig des 13. Jahrhunderts in Richtung Asien auf den Spuren von Marco Polo – durch einen venezianischen Palazzo, über einen orientalischen Basar, durch eine steinige Wüstenlandschaft und in eine mongolische Jurte: Mit der Familienausstellung „Die Abenteuer des jungen Marco Polo“ zu der gleichnamigen Kika-Zeichentrickserie eröffnet das Potsdamer Filmmuseum am Samstag nach anderthalbjährigem Umbau wieder seine Türen.
Die Renovierung kostete knapp 2 Millionen Euro
Das Museumsgebäude – der historische Marstall des Potsdamer Stadtschlosses an der Breiten Straße unweit des neuen Landtags – hatte an moderne Brandschutzanforderungen angepasst werden müssen. Rund 1,5 Millionen Euro steckte die Schlösserstiftung, der das Haus gehört, in die Sanierung. Weitere 420.000 Euro zahlte das Museum für den Umzug und notwendige Restaurierungen, die neue Familienausstellung schlug den Angaben zufolge zusätzlich mit 300.000 Euro zu Buche.
An Familien mit Kindern von vier bis zehn Jahren richte sich die neue Ausstellung, sagt Kuratorin Ugla Gräf. Die detailreich ausgestatteten Filmkulissen regen die Fantasie an – an einem Schreibtisch in einer historischen Bibliothek können sich die Besucher beispielsweise in der Kunst des Schönschreibens, der Kalligrafie, üben, auf dem Bazar in die Rolle des Schattenspielers schlüpfen und in einer Felshöhle per Hologramm-Trick einen Goldschatz erscheinen und verschwinden lassen. Gleichzeitig gilt es, Rätselfragen zum historischen Marco Polo und den Weltreisenden dieser Zeit zu beantworten: Wie viele Kilometer schafft ein mongolisches Reitpferd am Tag? Wo war auf einem Segelschiff der beste Platz zum Nächtigen?
Auch die Dauerausstellung ist wieder zu sehen
Mit der Wiedereröffnung ist auch die Dauerausstellung zur gut hundertjährigen Geschichte des Films in Potsdam-Babelsberg im Hause wieder zu sehen. Auch das Kino unterm Dach des Museums öffnet wieder – und kann dann erstmals auch 3-D-Filme zeigen, wie der Kinoprogrammchef Sachiko Schmidt erklärte. Die neue Technik nimmt das Museum zum Anlass für eine Rückschau: In einer Filmreihe werden 3-D-Filme von den 1940er Jahren bis in die Gegenwart gezeigt – jeweils begleitet mit Einführungen durch Filmwissenschaftler der Babelsberger Filmuni.
Neuer Masterstudiengang: „Filmkulturerbe“
Filmmuseum Potsdam, Breite Straße 1a. Wiedereröffnung ist am Sonnabend, 25. Oktober, ab 14 Uhr, am Eröffnungstag ist der Eintritt frei. Die Marco-Polo-Ausstellung beginnt am 26. Oktober und ist geöffnet von Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt in die Familienausstellung kostet 4, ermäßigt 3, für Familien 12 Euro; in die Dauerausstellung 5, ermäßigt 4, für Familien 15 Euro. Kombiticket 7, ermäßigt 5, für Familien 20 Euro.