Vor einiger Zeit kam in Berlin etwas Neues auf – die Fisch-Pediküre. Oft sind wir an dem Studio Fußfetifisch in Prenzlauer Berg vorbeigelaufen und haben einen Blick durch die großen Scheiben geworfen: Aquarien mit unzähligen kleinen Fischen und hin und wieder Füße im Wasser. Irgendwie haben wir uns aber nie so richtig getraut, das mal selber zu probieren… Bis jetzt!
Bloß nicht lachen!
Es kribbelt. Mir fällt es schwer, nicht laut loszulachen bei dem Gefühl, das ich an meinen Füßen spüre. Zum Glück bin ich nicht wirklich kitzelig an den Fußsohlen, sonst wäre mir das bestimmt wesentlich schwerer gefallen. „Das sind nur die ersten zwei, drei Minuten“, sagt die Mitarbeiterin des Lakana-Spa, die wohl meinen überraschten Gesichtsausdruck gesehen hat. Auch wenn ich so etwas ähnliches schon einmal in Südamerika auf einer Fischfarm gemacht habe, ist es sehr gewöhnungsbedürftig, Fische an den eigenen Füßen knabbern zu lassen.
Für Fischpediküre werden sogenannte Garra Rufa (Kangalfische) eingesetzt, eine Karpfenart, die ursprünglich aus der Türkei und aus Syrien kommt. Dass die Fische ohne Scheu menschliche Haut abknabbern, fiel den Menschen dort bereits vor 200 Jahren auf. Nach und nach wurden immer mehr helfende Eigenschaften erkannt und es entwickelte sich eine Art Wellness-Tourismus. Für die Fische stellt die proteinreiche Haut eine ganz natürliche Nahrungsquelle dar, da ist also eigentlich gar nichts Komisches dran.
Ist das denn hygienisch?
Wie die Mitarbeiterin des Spa schon weise voraussagte, haben wir uns nach kurzer Zeit an das ständige Kribbeln gewöhnt. Eigentlich ist es sogar ein ziemlich beruhigendes Gefühl. Dazu kommt noch die leise Entspannungsmusik und der Duft nach Räucherstäbchen, die einfach zum Wellness-Feeling dazugehören. Aber… Ist es nicht irgendwie unhygienisch, wenn alle möglichen Leute ihre Füße in das gleiche Becken halten? Wir werden beruhigt: Vor der Behandlung müssen wir schriftlich bestätigen, dass wir an keiner ansteckenden Hautkrankheit leiden. Außerdem werden die einzelnen Aquarien maximal vier Mal am Tag genutzt und das Wasser wird alle zehn Minuten 9-fach gefiltert und entkeimt.
Nach 30 Minuten müssen wir unsere Füße von den Fischen trennen – schade eigentlich! Es hätte ruhig noch etwas länger dauern können… Wir trocknen unsere Füße ab und stellen fest: Wow, sie fühlen sich wirklich weicher an! Alles haben die Fische nicht abgefressen und nach einiger Zeit verschwindet der Effekt, aber wir sind trotzdem positiv überrascht von dieser witzigen Pediküre.
Du bist auf den Geschmack gekommen? Noch bieten nicht sehr viele Studios in Berlin die Fischpediküre an. Neben Lakana und Fußfetifisch in Prenzlauer Berg gibt es noch Knabberfische und Doctor Fish Spa in Charlottenburg, Siggis Fish-Spa in Friedrichshain und eASy Fish Spa in Johannisthal. Preislich unterscheiden sich die Studios zwar, aber roundabout ist mit 20 Euro für 30 Minuten im Fischbecken zu rechnen.
Na dann: Auf zum fröhlichen Knabbern!