„Die Bar ist zwar schallisoliert“, sagt Bakri, „aber trotzdem hat sich ein Mieter aus dem Haus immer wieder über den Lärm beschwert.“ Der 32-Jährige bat den Nachbarn kurzerhand in die Bar, zeigte ihm stolz seinen Laden – und jetzt seien die beiden miteinander befreundet, erzählt Bakri. Die Flop-Bar ist im eher betulichen Afrikanischen Viertel etwas Einmaliges. Bisher wohnten in der großen Mehrzahl Senioren und alteingesessene Mittelstandsfamilien im Kiez – ein Garant für Beständigkeit. Von jeglicher Dynamik, die Teile des Wedding schon erfasst hat, ist rund um die Otawistraße fast noch nichts zu spüren. „Hier ziehen im Moment ziemlich viele junge Leute hin“, hat Bakri beobachtet, „eine richtige Ausgehmöglichkeit für Kulturinteressierte hat in diesem Kiez aber gefehlt. Dass die alten und die neuen Bewohner des Viertels nicht mehr in andere Stadtteile gehen müssen, wenn sie ein Bier in angenehmer Atmosphäre trinken wollen – das war für den gebürtigen Syrer der Hauptgrund, seine Idee von einer Bar gerade in der Lüderitzstraße umzusetzen.
Alles dreht sich um Musik
Die optische Anmutung der im September 2013 eröffneten Bar ist auf jeden Fall international. Dass es kein typisch syrisches Café wird, lag Bakri besonders am Herzen. Nur die Kissenbezüge und Decken der vielen Sofas, in die man sich fläzen kann, haben ein traditionelles Muster aus seiner Heimatstadt Aleppo. Auch die Wandlampen bringen etwas orientalisches Flair in die Bar. An den Wänden hängen großformatige Malereien mit Berlin-Motiven, die man käuflich erwerben kann. Dunkel, aber nicht schummrig, wirkt der großzügige Raum; eine einladende Begegnungsstätte soll die Bar sein.
Ein ungewöhnlicher Name
Bleibt nur die Frage, warum die Bar ausgerechnet Flop heißt, wo man dem Experiment doch einen guten Ausgang wünscht. Bakri muss grinsen: „Die Bar heißt so, damit mich die Leute genau danach fragen.“
Weitere Infos zur Bar (Raucher-Lokal) gibt’s hier.
Dieser Artikel wurde uns zur Verfügung gestellt von www.weddingweiser.de