Förderprogramm

Aufbruchstimmung auf der Resi

Für den Aufschwung Residenzstraße in Reinickendorf stehen Fördermittel in Millionenhöhe bereit.
Für den Aufschwung Residenzstraße in Reinickendorf stehen Fördermittel in Millionenhöhe bereit.
Die Residenzstraße hat keinen besonders gut Ruf: Jahrelang trafen sich hier die Rocker der Hells Angels, verbreiteten Angst und Schrecken. Nach deren Verbot ist die Kriminalitätsrate noch immer hoch, das Straßenbild wird von Leerstand, Billigläden und Spielhallen geprägt. Das Förderprogramm des Bezirksamtes Reinickendorf "Aktive Zentren Residenzstraße" soll den Kiez nun weiter stärken.
Die Zahlen machen deutlich, in welcher Situation sich Reinickendorfs östlichster Teil befindet: die Arbeitslosenquote liegt bei über 11 Prozent und der Anteil der Bewohner mit Migrationshintergrund mit 37,1 Prozent weit über dem Berlin-Durchschnitt von 28,4 Prozent. Die Residenzstraße weist als eine der Hauptschlagadern außerdem eine extrem hohe Verkehrsbelastung auf, die Geschäfte hier sind eher im Billigsegment angesiedelt, Glücksspielverlockungen gibt es an jeder Ecke. 
 
Die Außenwirkung könnte wahrlich besser sein. Nicht nur zum Wohnen, auch für Gastronomen oder Ladenbesitzer gibt es attraktivere Ecken in Berlin. Das Problem um die Rockerbande Hell Angels, das die Menschen hier jahrelang um den Schlaf brachte, ist im Mai 2012 aus dem Kiez verschwunden. Nun sollen die anderen beim Schopfe gepackt werden – mit dem Förderprogramm „Aktive Zentren Residenzstraße“. 
 

Mitmachen erwünscht!

 
Folgende Ziele des Programms stehen im Mittelpunkt: Das Wohnquartier soll mit vielfältigen Angeboten gestärkt werden, öffentliche Anlagen wie der Franz-Neumann-Platz, der Park am Schäfersee sowie das Breitkopfbecken warten auf eine Umgestaltung und auch die Aufenthaltsqualität sowie die Querungsmöglichkeiten auf der Residenzstraße sollen verbessert werden. Auf der Agenda steht weiterhin die Verbesserung der Qualität von Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie.
 
Bei diesem Prozess dürfen natürlich die Bürger im Kiez mitgestalten und sind angehalten, ihre Wünsche und Ideen „für die Residenzstraße einzubringen, aber auch auf Missstände hinzuweisen und Kritik zu üben“. Dafür wurde eigens die Webseite www.zukunft-residenzstraße.de freigeschaltet. Der für das Förderprogramm zuständige Bezirksstadtrat Martin Lambert möchte vor allem auf den Button „Ideen & Kritik“ hinweisen: „Hier haben alle Interessierten die Möglichkeit, sich mit eigenen Vorschlägen, Anregungen, Lob und Kritik zu Wort zu melden. Gerade die Bürgerbeteiligung ist für das Förderprogramm ein sehr wichtiges Instrument, um die Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrer Geschäftsstraße und dem eigenen Kiez zu stärken.“
Aufbruchstimmung auf der Resi, Residenzstraße, Berlin

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