Sie kommt ursprünglich aus Warschau, ist 34 Jahre alt, hat aber schon an vielen verschiedenen Orten rund um den Globus gewohnt und lebt seit Mai 2012 in Berlin: Marta Greber, eine Anwältin, die dann mehr oder weniger durch Zufall zur Fotografie kam. Sie läuft oder radelt gerne durch die Stadt und entdeckt dabei neue Cafés und Plätze. Im Moment ist sie hochschwanger, lernt fleißig deutsch und hat sich mit mir zu einem Interview im Goodies in der Warschauer Straße getroffen.
Greber hat schon früher einen Travelblog geschrieben, weil sie mit ihrem Partner immer viel unterwegs war. Auf die Idee für ihren Blog kam sie 2010, als sie selber nach einem Amerika-Aufenthalt eine Diät machte und anfing, ihrem Mann morgens Frühstück zuzubereiten. Nach einiger Zeit begann sie, ihre Kreationen gekonnt in Szene zu setzen, zu fotografieren und samt des Rezeptes im Internet zu veröffentlichen. Mit Erfolg. Eigentlich wollte sie nach zwei Wochen wieder damit aufhören, doch das positive Feedback überzeugte sie weiterzumachen. Mittlerweile hat sie bei Twitter an die tausend Follower und bei Facebook über 16.000 Likes, was sie selber allerdings wenig beeindruckt: „Es gibt Blogger, die mehr Likes haben“, sagt sie dazu nur. „Aber viel cooler als alle Follower sind die ganzen netten Nachrichten, die ich bekomme.“ Vom Bloggen leben kann sie nicht, aber ihr Blog ist so etwas wie ihre Visitenkarte, schließlich arbeitet sie auch noch als Fotografin.
Für einen Eintrag braucht sie insgesamt drei bis vier Stunden. Zuerst bereitet sie das Essen zu, dann fotografiert sie es, danach muss sie die besten Bilder auswählen und einen Text dazu schreiben. Das dauert seine Zeit. Für Marta ist das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages, für die sie sich mindestens eine Stunde Zeit nimmt – kein Wunder also, dass ihr Blog whatshouldieatforbreakfast heißt. Diese Mahlzeit ist in ihrem Job die einzige am Tag, die ihr wirklich sicher ist. Wenn sie aufsteht, weiß sie, es wird gleich Frühstück geben. Aber bis zum Mittag- oder Abendessen können Kunden angerufen und sie zu einem Shooting bestellt haben oder sie hat sich spontan mit Freunden getroffen.
Marta Greber liebt Bio-Lebensmittel und kauft ihre Zutaten auch gerne auf dem Markt am Boxhagener Platz ein. Wenn es mal etwas Spezielles sein soll, das es nicht überall gibt, geht sie auch mal ins Frische Paradies. Apropos: Das Paradies auf Erden ist für die Bloggerin Sydney. Dort hat sie auch mal eine Zeit lang gelebt. Und zur coolsten Stadt Europas kührt sie tatsächlich Berlin! Ihr deutsches Lieblingsgericht ist Schnitzel und sie hält die deutsche Sprache für eine der schwierigsten überhaupt. Ihr deutsches „Top-Wort“ ist „genau“. Mit diesem Wort kann sie so tun, als ob sie schon alles versteht. „Ja genau“.
Auf die Frage, was sie am meisten an Berlin mag, antwortet sie: „Es ist Berlin, eine verrückte, internationale Stadt. Hier ist alles möglich. Anders als in Amsterdam, wo ich vorher gelebt habe, kann ich hier alles aus eigener Kraft schaffen.“ Wahrscheinlich ist auch aus diesem Grund das Café Kraft in der Schivelbeiner Straße in Prenzlauer Berg einer ihrer momentanen Hot Spots. „Dort gibt es sehr leckeren Café und die Leute sind super nett und gesprächig“, sagt sie. Mehr dazu könnt ihr hier lesen. Außerdem mag sie das Nothaft Seidel Café, ebenfalls in Prenzlauer Berg, gerne. Am Hermann Eicke in Mitte gefällt ihr besonders, dass dort Kunst ausgestellt wird, die man dann auch direkt kaufen kann und dass man immer so herzlich empfangen wird.
Ein Blick auf Martas Blog ist immer interessant, egal ob es um tolle Rezepte, Restaurant- und Cafétipps oder Städtetipps für Berlin, Barcelona, San Francisco oder Sydney geht.