Bei der Rückkehr in die große Rennsportwelt trifft Berlin gleich auf einen harten Gegner. Das Formel-E-Rennen auf dem Tempelhofer Feld wird am gleichen Wochenende wie der Formel-1-Klassiker der Benziner in Monaco stattfinden. Das erste Autorennen in Berlin seit der Stilllegung der Avus-Strecke 1998 wird inklusive aller Trainings komplett am 23. Mai abgehalten.
Bei den bisherigen vier Rennen haben laut Formel-E-Geschäftsführer Alejandro Agag weltweit insgesamt 70 Millionen Fernsehzuschauer eingeschaltet. In wichtigen Märkten, auch in Deutschland, fahren die Elektroautos allerdings im Pay-TV, was den Werbeeffekt für die Städte minimiert. Bei „Sky Deutschland“ schauten zuletzt weniger als 10.000 Menschen am Fernseher zu. Die Zukunft auch des Berliner Rennens wird davon abhängen, ob die Formel E massentauglich wird. Helfen könnte der WM-Status, den die Serie anders als die Formel 1 noch nicht hat.
Tickets ab 10 Euro erhältlich
Spannend wird also die Frage, wie viele Berliner (und Touristen) im Mai zum Tempelhofer Feld kommen. Denn anders als ursprünglich geplant wird es keinen freien Zutritt geben. Die Tickets kosten zwischen 10 und 45 Euro und sind auf www.fiaformulae.com erhältlich. Ein Grund dafür dürfte sein, dass Berlin, anders als andere Städte, keine Mitgift für die Formel E aufbringt. „Es gibt keinerlei Finanzierung durch das Land Berlin“, betonte Yzer.
Die 2,5 Kilometer-Strecke ist verschlängelt, es gibt 17 meist langsame Kurven und zwei Geraden. Temporäre Tribünen sollen je nach Kartenabsatz aufgebaut werden – Formel-E-Chef Agag gibt 30.000 Zuschauer als Kapazitätsgrenze an. Die Lärmbelästigung für die Anrainer wird ein vertretbares Maß haben: Die Formel-E-Autos geben nur ein Surren von sich. Zumindest in der Disziplin Nachbarschaftsfrieden hat Berlin Monaco also schon mal überholt.