Berliner Persönlichkeiten zeigen ihren Kiez

Benjamin Jaworskyj und das beste Bild von Berlin

Benjamin Jaworskyj vor einem seiner Lieblingsmotive.
Benjamin Jaworskyj vor einem seiner Lieblingsmotive. Zur Foto-Galerie
Wannsee - Der ehemalige Radio-Moderator (Jam FM) aus Wilmersdorf hat sich einen Namen als Fotograf gemacht. Mit dem populärsten deutschen Fotografie-Channel bei Youtube bringt er die Fertigkeit einem jungen Publikum nahe, seine Seminare sind auf mehrere Monate ausgebucht. QIEZ.de traf sich mit Benjamin Jaworskyj an seinem  Lieblingsmotiv in Berlin.

Es ist eine Passion, die zum Beruf geworden ist: 2007 hat Benjamin Jaworskyj sich selbst das Fotografieren beigebracht, mit viel Neugier und Mut zum Experiment. Sieben Jahre später lebt er von seiner Leidenschaft, indem er sie den Menschen über die verschiedensten Medien und auch ganz direkt erklärt. Motivisch sind seine Schwerpunkte Menschen und Landschaften.

Lange lief das immer erfolgreicher werdende Hobby parallel zu Jaworskyjs Tätigkeit als Moderator der Morningshow beim Berliner Radiosender Jam FM. Während er morgens versuchte, plaudernd seine Hörer in Schwung zu bringen, betrieb er bereits seit 2011 einen eigenen Youtube-Kanal zum Thema Fotografie, auf dem jede Woche neue Videos veröffentlicht werden. In denen gibt Jaworskyj in seiner lockeren Art Tipps für bessere Fotos. Mal geht es um Bilder von Wassermelonenstücken, mal um Gewitter-Aufnahmen. Häufig ist der reiselustige Fotograf vor einer tollen Kulisse zu sehen, von der Ostsee über Schottland bis Amerika. Seine Art kommt an: Der Kanal hat über 82.000 Abonnenten und verzeichnet mehr als 500.000 Aufrufe im Monat.

Jaworskyj widmet sich auch ernsteren Themen: Schon 2010 realisierte er gemeinsam mit der Diakonie Berlin Brandenburg einen Kalender mit Aufnahmen von Berliner Obdach- und Wohnungslosen, 2012 fotografierte er sich küssende homosexuelle Männer als Aufruf zu mehr Toleranz.

Fototrip ins Havelland

Anfang 2014 ist schließlich ein Buch erschienen: „Fotos nach Rezept“, das Schritt für Schritt zum gelungenen Bild führen soll. Doch Benjamin Jaworskyjs Tipps gibt es auch live zu erleben: Regelmäßig bietet er zwei Workshops für jeweils maximal neun Teilnehmer an. Die „Grundlagen“ werden in Berlin geübt, für die „Lost Places“, Aufnahmen von verlassenen und verfallenen Örtlichkeiten, geht es nach Elstal in der Gemeinde Wustermark. „Das ist für viele auch ein Abenteuer“, sagt Jaworskyj. Die Kurse sind Monate im Voraus ausgebucht. Die kleinen Gruppen seien aber notwendig, damit man auf jeden Teilnehmer genügend eingehen könne, so der Fotograf.

QIEZ.de zeigte Jaworskyj seinen Lieblingsplatz zum Fotografieren in Berlin. Der Wannsee abseits des Strandbads bietet hier mit dem weiten Blick aufs Wasser, den Segelbooten und einem in den See gestürzten Baumstamm tatsächlich ein sehr schönes Motiv, selbst wenn sich Sonne und Wolken abwechseln. Die Gegend hat der Ex-Moderator schon während seiner Radiozeit zu schätzen gelernt, schließlich liegt das Jam FM-Studio nicht weit entfernt am Kleinen Wannsee. Für Überraschungen ist der See mit seinen Ufern ebenfalls gut. Auf einem Baumstumpf inmitten von Brennnesseln entdecken wir eine sich sonnende Ringelnatter – auch für den weit gereisten Jaworskyj ein lohnendes Motiv.

Noch wohnt er selbst in Wilmersdorf, doch der Plan, an den Stadtrand zu ziehen ist da. Den zentrumsnahen Trubel braucht jemand, der sowieso häufig unterwegs ist, nicht. Wenn Jaworskyj in seinem jetzigen Kiez mal ausgeht, trifft man ihn etwa beim Hax’nwirt, einem Restaurant mit großer Terrasse am Hohenzollerndamm, dessen Spezialität man am Namen ablesen kann. So wie es derzeit aussieht, wird er jedoch bald eher am Rand von Spandau unterwegs sein.

Weitere Informationen zu Benjamin Jaworskyjs Aktivitäten bekommt ihr auf seiner Homepage.

Foto Galerie

Benjamin Jaworskyj und das beste Bild von Berlin, Am Großen Fenster 3, 14129 Berlin

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