Kostenfreies WLAN

Immer noch kein WLAN für Berlin

Wer in Berlin unterwegs dank freiem WLAN im Internet surfen, Musik hören oder die Mails checken will, muss sich noch gedulden.
Wer in Berlin unterwegs dank freiem WLAN im Internet surfen, Musik hören oder die Mails checken will, muss sich noch gedulden.
Was haben freies WLAN und der BER gemeinsam? Richtig, es gibt in Berlin beides noch immer nicht. Wie das mit den Hotspots funktioniert, machen inzwischen sogar andere deutsche Städte vor. Warum eigentlich?

Bereits seit 2007 kündigt der Senat kostenloses WLAN in Berlin an, doch die Installation erster Hotspots verzögert sich weiter – zum Ärger von Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU). „Das geht zu langsam“, sagte sie zuletzt bei der Vorstellung des Innovationsberichtes. Das Projekt Freies WLAN für Berlin sollte „wahrnehmbar“ umgesetzt werden.

Viele Städte in Europa sind da längst weiter. In vielen Hauptstädten ist öffentliches WLAN insbesondere im öffentlichen Nahverkehr ein Standard; selbst in den rumpeligen Stzraßenbahnen im russischen Kaliningrad kann man sich mit seinem Handy kostenfrei in ein schnelles Netz einwählen.

Andere deutsche Städte machen es vor

Auch viele kleinere Städte wie Bielefeld und Hildesheim sind weiter als das doch so weltstädtische Berlin. Die Stadtwerke Erfurt twitterten am Mittwoch, dass in allen Stadtbahnen nun gesurft werden kann.

Federführend in Berlin und damit verantwortlich für den Rückstand ist die Senatskanzlei, die eine zunächst auf zwei Jahre befristete Kooperation mit dem Unternehmen Abl Soial Federation abgeschlossen hat. „Frau Yzer ist offensichtlich in Details der Funkinfrastruktur in Berlin nicht bewandert“, entgegnete Senatskanzleichef Björn Böhning, der wegen freihändiger Auftragsvergaben in der Kritik steht, als Reaktion auf die Kritik der CDU-Senatorin. Bis „Ende des Sommers“ würden die geplanten 650 Hotspots in Berlin errichtet werden.

Der Denkmalschutz soll schuld sein

Laut Senatskanzlei kommt es wegen fehlender Genehmigungen der Unteren Denkmalschutzbehörden zu Verzögerungen. Immerhin geht die Digitalisierung bei der BVG voran: 190 000 Euro aus der Bettensteuer stehen als Förderung für WLAN auf U-Bahnhöfen zur Verfügung. Bisher hat man auf wichtigen Linien wie der U2 zwischen Pankow und Ruhleben nicht einmal vernüftigen Handyempfang.

Der Senat verpflichtet sich laut Innovationsbericht, öffentliche Investitionen „nach innovativen Kriterien unter Berücksichtigung smarter Lösungen“ zu vollziehen. Wer dies kontrolliert, ist nicht vermerkt. Und wann beim WLAN nach vielen Ankündigungen von Böhning mal wirklich was passiert, ist – typisch Berlin – ganz genau noch nicht klar.

Senatskanzlei, Jüdenstraße 1, 10178 Berlin

Telefon 030 9026-0
Fax 9026-2013

E-Mail schreiben

Weitere Artikel zum Thema

Cafés
Top 10: Der beste Kaffee in Berlin
Berlin ist ein Kaffee-Paradies. Röstereien und spezialisierte Cafés teilen eine Leidenschaft für hohe Qualität und […]
Wohnen + Leben
Tipps zum Radfahren in Berlin
Radfahren ist gesund, in Großstädten aber auch gefährlich. Wie du sicher durch Berlin radelst und […]