Viele Autofahrer rauschen durch Friedrichsfelde einfach hindurch. Die ehemalige Dorfstraße Alt-Friedrichsfelde ist heute eine sechsspurige Magistrale, die die Bundesstraßen 1 und 5 auf sich vereinigt. Längs des Wegs erhaschen die Fahrzeuginsassen Blicke auf mal mehr, mal weniger sanierte Plattenbauten; manche davon sind bunt bemalt. Vor diesem Panorama ducken sich noch einige denkmalgeschützte Wohnhäuser aus dem 19. Jahrhundert.
Ist hier der Aufschwung?
Vielmehr stehen hier Siedlungshäuser aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Stil des Neuen Bauens. Manche von ihnen, etwa in der Lincolnstraße, haben durch ihre Backstein-Deko wirklich Charme. Von Schulhöfen, Spiel- und Sportplätzen in der Umgebung dringen immer wieder Kinderstimmen ans Ohr. Es ist eine Gegend, bei deren Durchqueren man den jüngsten Erfolgsmeldungen von Bezirksbürgermeister Andreas Geisel vom prosperierenden, familienfreundlichen Lichtenberg Glauben schenkt.
Von der Splanemannstraße sind es nur wenige hundert Meter bis zum Eingang des Tierparks. Man muss Friedrichsfelde nicht böse gesonnen sein, um festzustellen, dass das 160 Hektar große Gelände im Osten des Ortsteils sein absolutes Highlight ist. Schließlich ist inzwischen auch das 1695 erbaute Schloss Friedrichsfelde im Eintrittspreis inbegriffen. Der Tierpark macht aufgrund seiner Größe und Gestaltung seinem Namen alle Ehre. Ausgedehnte Wiesen und Baumgruppen wechseln sich mit Gehegen ab. Vor allem unter der Woche ist es hier alles andere als überfüllt – des Zoodirektors Leid ist des Besuchers Freud. Natürlich darf jeder beim Thema Zoo seine eigene Meinung haben, aber sich in dieser Umgebung Tiere anzuschauen, die man normalerweise nicht zu Gesicht bekommt, ist ein Erlebnis, bei dem man schon mal die Zeit vergisst.