Party, Lebensfreude und Ausgelassenheit. Das zeigt die neue Ausstellung mit Bildern von Norbert Bisky in der früheren Bötzow-Brauerei. Für die teils sehr großflächigen, farbintensiven Bilder hat der Künstler drei Monate lang sein Berliner Atelier mit dem Maler Erez Israeli getauscht und ist nach Tel Aviv gezogen. Otto-Bock-Chef Hans Georg Näder, der das Brauereigelände in Prenzlauer Berg nach einem Masterplan von David Chipperfield zu einem Zentrum für Medizintechnik, Kultur und Lifestyle ausbaut, hatte die Werke in Auftrag gegeben.
Als „kleiner Sammler aus der Provinz“ sei er der Überzeugung, dass man eigentlich nur große Kunst sammeln sollte, „große Formate von großen Künstlern“, sagte der Weltmarktführer in technischer Orthopädie. Das Unternehmen war 1919 von Näders Großvater in Kreuzberg gegründet worden und ist heute in Duderstadt ansässig. „In Berlin ein Baby auf die Welt zu bringen, ist umfassender als in Duderstadt“, sagte Näder und kündigte gleichwohl an: „In wenigen Wochen können wir mit dem Otto Bock Future Lab beginnen.“ Die Erfindungen seiner Mitarbeiter sollen durch die Szene in Prenzlauer Berg stimuliert werden: „Wir wollen uns verheiraten mit der jungen Start-up-Szene.“
Wowereit dankte für die Unterstützung
„Balagan“ ist der Titel der Ausstellung, die bis zum 30. August zu sehen ist. Das Wort kommt aus dem Persischen und kann einerseits Unordnung, Wirrwarr und Chaos bedeuten, andererseits Ausgelassenheit, Lebensfreude und Party. Nach 20-jährigem Leerstand kann man auf Bötzow seit 2010 wunderbar beobachten, wie unter Näders Regie aus Wirrwarr Lebensfreude und aus Chaos Kreativität wird.