Was haben Jakarta, Beijing, Casablanca und Dubai mit Berlin gemeinsam? Ganz einfach. In allen drei Städten kann man beim Shopping französischen Lebensstil zelebrieren, denn hier befinden sich die internationalen Filialen der Galeries Lafayette. An diesem Wochenende wird an der Friedrichstraße der 20. Geburtstag gefeiert.
Französisches Savoir Vivre
Endlich konnte man hier Marken wie Cacharel und Agnès B. kaufen, Kosmetik und Accessoires von Chanel, Yves Saint Laurent. Lanvin und Co., dazu Taschen und Tücher mit der Aura des typischen französischen Savoir Vivre.
Das Entzücken, mit dem man die schöne neue Konsumwelt an genau dieser Ecke der Stadt begrüßte, war echt. Ein bisschen feierte man auch den Sieg über ein System, das den Menschen so lange verwehrt hatte, wonach sie begehrten.
Dabei gab es seitens der französischen Kaufhausbetreiber sogar schon in den 20er Jahren Überlegungen, eine Filiale in Berlin zu eröffnen. Das wäre auch fast passiert, hätte nicht der „Schwarze Freitag“ 1929 mit seinen desaströsen wirtschaftlichen Auswirkungen diese Pläne zunichte gemacht. Sogar der Ort stand schon fest. Man hatte sich den Leipziger Platz ausgeguckt, wo jetzt die „Mall of Berlin“ steht. Die lange Geschichte des Kaufhauses aus Paris wird in einer Ausstellung gezeigt. Sie hat den Titel „20/20. – Von den goldenen Zwanziger bis zur goldenen Zwanzig“ und ist im „Trésor Blanc“ im Untergeschoss des Hauses zu sehen. Da geht es auch darum, dass die Franzosen nicht nur heimische Produkte präsentieren auf ihren 10.000 Quadratmetern, sondern auch andere wie Auerbach und Ralph Lauren.
„Galeries“ nur in Versailles und bei Lafayette
Großen Applaus gab es für den Architekten Jean Nouvel. Die Gegend war weiträumig abgesperrt, und die Austern-Bar musste als Initiationsritual einen fast etwas peinlichen Ansturm der extrem ausgehungert wirkenden Gala-Gäste aushalten. Der damalige Chef gab mit sanfter Ironie der Hoffnung Ausdruck, „dass es immer so voll wird“.
Voll wird es wohl auch am Geburtstagswochenende. In der Bar à vin gibt es einen Empfang für Prominente wie Ursula Karven und Franziska Knuppe. Am Freitag ist das Haus bis 24 Uhr zur großen Shoppingparty geöffnet. Und am Sonntag feiert gleich die ganze Friedrichstraße mit einem verkaufsoffenen Sonntag mit. Es gibt jede Menge Jubiläumsangebote und „Limited Editions“ zum Geburtstag, zum Beispiel eine Sonnenbrille im Leo-Look von Dior, Wäsche von Maison Close, eine Cuvée „20 ans Galeries Lafayette“ von Bouvet-Ladubay und Geburtstagsschokolade von „Le Chocolat des Français“.
Wer eine lange Shopping-Liste hat, sollte besser nicht mit dem Auto kommen, denn die Chancen stehen gut, dass jeder größere Einkauf mit Crémant belohnt wird. Ein neues Logo soll auf die Modernisierung der Marke hinweisen. Obwohl – für eine Verjüngungskur ist es mit Anfang 20 doch eigentlich noch zu früh.
Die Ausstellung läuft bis zum 29.3., jeweils Montag bis Samstag von 10 bis 20 Uhr. Eintritt frei. Am Sonntag ist das Haus geöffnet von 13 bis 18 Uhr.