Gegen Sexismus

Gleiches Bier für alle!

Jetzt übernehmen die Frauen den Kiez: Ab Ende Juli gibt es das Quartiermeister-Pils auch als weibliche Version.
Jetzt übernehmen die Frauen den Kiez: Ab Ende Juli gibt es das Quartiermeister-Pils auch als weibliche Version.
Das Kiezbier "Quartiermeister" bringt Ende Juli seine ersten gegenderten Bierflaschen auf den Markt. "Quartiermeister*in" will ein Zeichen gegen Sexismus in der Werbung setzen und für mehr Geschlechtergleichheit sorgen.

Warum braucht eine Bierwerbung eine Frau in Dessous, die verführerisch den Alkohol präsentiert? Was will die Werbung den Bierkäufern und -trinkern damit suggerieren: Frauen finden Biertrinker unwiderstehlich und zeigen sich für ein Bier im Gegenzug gerne in Dessous? Genau auf diese Stereotypisierung und Erniedrigung von Frauen will die Biermarke Quartiermeister mit ihrer Aktion Gleiches Bier für alle hinweisen. Das Sternchen in Quartiermeister*in steht für eine Leerstelle und soll auch Menschen jenseits klarer Geschlechterrollen einschließen.

Neben dem neuen weiblichen Pils gibt es jetzt auch einen Blog auf der Quartiermeister-Webseite, auf dem verschiedene Autoren und Initiativen kurze Essays zum Thema Geschlechterdiskriminierung in der Werbung veröffentlichen. Auch die Leser können sich zum Thema austauschen und eigene Texte verfassen. Außerdem finden Projekte zu Gleichstellung, Genderfragen und Feminismus auf dem Blog eine Plattform, um sich vorzustellen und Unterstützer zu gewinnen.

Sex sells – sexistische Werbung lauert an jeder Straßenecke

Sexismus in der Werbung ist nicht nur ein Problem der Bierbranche – auch Fast Food-Läden, Tabak-, Mode- oder Spirituosenmarken werben mit Bildern, die Frauen zu einem bloßen Objekt herabsetzen und mit sexuellen Anspielungen erniedrigen. Die Kampagne #womennotobjects einer New Yorker Agenturchefin zeigt das ganze Ausmaß mit diesen Videos. Derzeit wird auch in Berlin über ein Werbeverbot diskutiert: Die Initiative #Berlinwerbefrei will am liebsten gleich die ganze Stadt werbefrei sehen. Sie argumentieren, dass die Einwohner im öffentlichen Raum der Werbung schutzlos ausgeliefert seien. 

Am Schluss bleibt die Frage: Sind Kampagnen gegen sexualisierte Werbung wie von Quartiermeister oder #womennotobjects wirklich notwendig? Manche argumentieren, dass diese Werbung ja nur lustig gemeint sei. Aber irgendwann hört eben jeder Spaß auf. Wir finden: sexistische Werbung gehört verboten. Denn wenn Werbung strangulierte Frauen in Markenkleidung (ja, so etwas gab es wirklich!) und Frauen in Dessous, die Männern den Bierschaum abschlecken, zeigt, wird dem Betrachter unbewusst suggeriert, dass es in unserer Gesellschaft okay ist, Frauen als Objekt zu betrachten – und auch so zu behandeln.

 

Am 27. Juli veranstaltet Quartiermeister in den Prinzessinnengärten in Kreuzberg ein Launchevent für die Quartiermeisterin. Mit Bullshitbingo, Paneldiskussion und Adbustingworkshop. Alle Infos zum Event hier.

Quartiermeister, Oranienstraße 183, 10999 Berlin

Telefon 0178 1897899

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