Ich glaube nicht, dass es ein Ost-West-Ding ist. Ich glaube, es ist ein Bezirke-Ding. Wenn ich als Zehlendorferin an den Prenzlauer Berg denke, denke ich an glutenfreie Kekse, Soja-Latte, Kinder aus Kitas, die besser Englisch sprechen als ich, und daran, dass es keine Parkplätze gibt.
Aber ich muss heute hin, denn ich habe eine bucket list, eine Liste von Dingen, die ich dringend in Berlin gesehen oder erlebt haben muss. Entweder, weil sie mir jemand empfohlen hat, oder weil ich, wie in Fall von Allan´s Breakfast Club, über den Namen stolpere und ihn einfach hübsch finde. Und wissen möchte, was dahinter steckt.
Vom Meer an den Strand gespült
Allan´s Breakfast Club ist eingerichtet, wie ich meine Wohnung am Liebsten gestalten möchte. Als wäre alles irgendwie vom Meer an den Strand gespült worden. Verwittert, Vintage, wie aus einem Conleys oder Impressionen Katalog. Auf dem Schild in Richtung WC steht Beach. Süß. Wir werden begrüßt, als wären wir alte Bekannte. Allan und sein Kumpel Philippe sehen aus, als kämen sie gerade von einer Strandfete. Beides Franzosen, Philippe hat in Australien gelebt. Abgesehen davon, dass wir eine ganz schöne Weile auf unsere Bestellung warten mussten, (was mir absolut nichts ausgemacht hat, ich hätte den ganzen Tag hier verbringen können) ist alles an diesem Laden toll.
Die Atmosphäre, das Konzept (mittags Frühstück, abends verwandelt sich das Ganze in eine Weinbar) und vor allem das unfassbare Essen. Wir bestellen im Grunde die gesamte Karte einmal hoch und runter. Eier Benedict, Käsesoufflé, einen Croque Monsieur und einen sensationellen Salat mit Blauschimmelkäse und Granatapfelkernen. Die Gerichte sind so groß und so hübsch angerichtet, dass man meinen könnte, sie seien nur entstanden, um sie zu fotografieren. Alles scheint hier aus dem Katalog. Und es schmeckt, wie es aussieht. Das Warten hat sich so gelohnt.
Natürlich habe ich vergessen, wie der Wein heißt. Das heißt ich muss wahrscheinlich zeitnah nochmal hin und alle Weine durchprobieren. Ich freue mich darauf. Auf die beiden Buddys, die so herrlich australisch „kommste heute nich´, kommste morgen“ wirken, das reichhaltige Essen und dieses Gefühl, an einer Strandbar zu sitzen, Sand zwischen den Zehen, ohne Zeitdruck. Definitiv eine weitere, wunderbare Oase in dieser Stadt.