Die Gleimstraße im Wedding ist zu Zeiten der Berliner Mauer in Höhe des gleichnamigen Tunnels geteilt gewesen. Auf der Seite des ehemaligen West-Berlin wurde 1985 wenige Meter von der Sektorengrenze entfernt mitten in diese Sackgasse ein recht aufwändig gestalteter Park gebaut: Mit Rhododendronbepflanzung, anmutig geschwungenen Sitzgelegenheiten, zwei Schachtischensemblen und Skulpturengruppen lud er zum Verweilen ein. Die aus Gitterrost gefertigten Skulpturen in Form von sitzenden Menschen, Vögeln und einer offenen Tormauer verliehen dem Park eine Markanz: Je nach Blickwinkel erschienen sie transparent oder als lamellendurchsetzte Formen, konnten und sollten partiell oder ganz von der Natur bewachsen werden. Das Künstler- und Architektenpaar Carlini wollte mit dieser Gestaltung das Zusammenwirken von Mensch, Natur und Technik darstellen.
Nach der Öffnung der Berliner Mauer im Jahre 1989 – der Straßenzug wurde zu einer wichtigen Ost-West-Verbindung – (trotz massiver Proteste von Bürgerinitiativen auch für den Kfz-Verkehr) geriet der Park in Vergessenheit, wucherte komplett zu und vermüllte. Die Skulpturen waren nicht mehr sichtbar, die Rhododendren verschwanden.
Seit 2010 ist die Insel dank bürgerschaftlichem Engagement wieder als Parkanlage wahrnehmbar und hat sich als Treffpunkt für Anwohner und als Veranstaltungsort etabliert.
Mit der temporären Installation einer Informationstafel, welche die Geschichte dieses einzigartigen Stadtidylls beschreibt, möchten die Initiatoren auf die Besonderheit der Anlage hinweisen.
Die feierliche Enthüllung der Tafel findet am 03.11.14 um 15.00 Uhr auf der Mittelinsel „Gleim-Oase“ Gleim- /Ecke Graunstraße statt. Einführende Worte spricht Frau Sabine Weißler, Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt- und Naturschutz. Im Anschluss wird eine kostenlose Führung angeboten.