Die Geschichte beginnt vor 80 Jahren. Joseph Goebbels ist als Reichspropagandaminister einer der engsten Vertrauten von Adolf Hitler. Da wird ihm 1936 ein kleines Blockhaus am Bogensee geschenkt. Goebbels nutzt es als „Liebesnest“, das ihm aber schnell zu klein wird. Deswegen lässt er ein Stückchen weiter ein Landhaus errichten – die Goebbels-Villa.
Diese Villa ist heute der Grund, wieso das Gelände am Bogensee immer weiter verfällt und sich partout kein Käufer findet. Nach dem Krieg schenkte die Sowjetunion das Gelände der neugegründeten „Freien Deutschen Jugend“ (FDJ). Die Jugendorganisation der DDR baute Studiengebäude und einen imposanten Lektoriensaal. Aus dem Landsitz wurde eine Jugendhochschule. Bis 1990 kamen jährlich hunderte Studenten, einige sogar aus der BRD oder Norwegen.
Nach der Wende zog der „Internationale Bund für Sozialarbeit“ auf das Gelände, bildete dort bis 1999 benachteiligte Jugendliche aus. Restaurants, ein Tagungshotel oder eine Kneipe in Goebbels Wohnzimmer konnten sich aber ebenso wenig dauerhaft etablieren. Seit 15 Jahren verfällt das Areal zusehends, niemand will das Gelände mit der Goebbels-Villa kaufen.
Das Land Berlin als Verkäufer will aber auch nicht, dass Neonazis daraus einen Wallfahrtsort machen. Deswegen soll 2016 ein langfristiges Pachtkonzept entwickelt werden. Angeblich gibt es auch schon mehrere Interessenten.