Dass Gordon Parks schwarze Bewohner der USA, ihre Armut und Eigenarten ab den 1940er Jahren fotografiert hat, das ist keine Überraschung. Aber dass der Afroamerikaner außerdem mit weißen Models, mit Duke Ellington oder Ingrid Bergman arbeitete, das ist erstaunlich. Immerhin begann die Gleichstellung weißer und nicht-weißer Amerikaner erst lange nach den Aufnahmen, in den 1960er Jahren. Dann standen auch wichtige Vertreter des Civil Rights Movement wie Malcom X, Martin Luther King Jr. und Muhammad Ali vor Parks‘ Kamera. Er war seiner Zeit also weit voraus. Und er hat seine Bilder als Waffe gegen Rassismus, Ungleichheit und Unterdrückung eingesetzt.
Besonders ist aber auch, wie Gordon Parks seine Motive auf Papier gebannt hat. Oft arbeitete er nicht wie ein Fotograf, sondern wie ein Kameramann. Schoss Reihen von Bildern, fing ganze Abläufe ein und erzählt so noch heute ganze Geschichten über das, was er sah. Aber das schaust du dir im C/O Berlin am besten selbst an. Dort zeigen gerade rund 150 Fotografien, Magazine und Filme das Werk des Ausnahmekünstlers Gordon Parks.
Gordon Parks. I Am You. Selected Works 1942 – 1978 ist noch bis zum 4. Dezember im C/O Berlin zu sehen. Die Ausstellung ist täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 10, ermäßigt 6 Euro.