70 Nominierte zählt der diesjährige Grimmepreis, der am 13. April im nordrhein-westfälischen Marl vergeben wird. Öffentlich-rechtliche Sender sind wie in den Jahren zuvor besonders vertreten, doch in diesem Jahr wird deutlich, dass der Boom deutscher Serien zum Streamen nicht ungehört blieb. So erhielt die Netflix-Produktion Dark eine Spezialnominierung für Buch und Idee und ist damit die erste Serie eines Streaminganbieters im Rennen. Außerdem sind 4 Blocks und Babylon Berlin, eine Koproduktion von ARD und Sky, nominiert und messen sich in der Kategorie Serie mit Hindafing (BR), eine Satire über bayrische Lokalpolitik und der Krimi-Serie das Verschwinden (ARD).
Babylon Berlin wird weiter gehen in einer 3. und 4. Staffel, dazu wurde laut Vertriebsfirma Beta Film die Serie mittlerweile in 60 Länder verkauft. Wir haben mit Hauptdarsteller Volker Bruch über den besonderen Dreh mit drei agierenden Regisseuren gesprochen.
Interview mit Volker Bruch
QIEZ: Wie lange hat der Dreh gedauert und wann startete die Vorbereitung?
Volker Bruch:„Sieben Monate habe ich fast täglich gedreht, daher mussten wir alles im Vorfeld schon proben. In den vorherigen drei Monaten Vorbereitungszeit haben wir uns vor allem auf das Drehbuch konzentriert, aber auch die Tanzeinlagen haben wir während der Zeit einstudiert.“
Welche Kulisse fandest du besonders aufregend?
V.B.: „Der Nachtclub Moka Efti, der in dem alten Stummfilmkino Delphi in Weißensee entstand, gehörte für mich zu den eindrucksvollsten Kulissen. Alle Komparsen wurden einzeln von dem Kostümbildner Pierre-Yves Gayraud eingekleidet. Und unser Szenenbildner Uli Hanisch sorgte immer wieder für neue Überraschungen. Dort stapelten sich Champagnergläser und plötzlich stand Bryan Ferry auf der Bühne, da denkst du schon – wo bin ich hier gelandet?“
Was hat dich gerade an der Rolle des Kommissars Rath gereizt?
V.B.: „Gereon Rath hat einen riesigen Rucksack, den er mit sich rumschleppt. Wenn man die Bücher liest, dann hat man schon das Gefühl, in dieser Figur ist noch viel verborgen und das ist sehr reizvoll. Auch alle anderen Figuren in der Geschichte wissen ihn nicht recht einzuordnen und das macht ihn unberechenbar. Natürlich ist es auch spannend eine Figur über so eine lange Strecke zu spielen.“
Wie war es, mit so vielen Regisseuren zu arbeiten?
V.B.: „Wir haben nie mit allen drei Regisseuren gleichzeitig gedreht. Es gab Blöcke, wo man mit den jeweiligen Teams zum Beispiel für sechs Wochen am Stück gedreht hat. Teilweise auch parallel in der Stadt. Gab es diese Überlappungen, kam es schon mal vor, dass ich Montag bis Mittwoch mit Tom gedreht habe und dann den Rest der Woche mit Henk oder Achim. So wurde man nie bequem, da jeder Regisseur andere Anforderungen hatte. Wir als Schauspieler haben dadurch viele neue Anreize bekommen und das hat mir unglaublich gut gefallen.“