Anfang Februar wird gesägt: In der Grünanlage an der Ecke Frankfurter Allee / Gürtelstraße sollen innerhalb von fünf Tagen Büsche und Gehölz so beschnitten werden, dass sie Drogendealern möglichst wenig Anreiz bieten, ihre Waren darin zu verstecken. Der Handel mit illegalen Betäubungsmitteln war im letzten Jahr aber nicht das einzige Problem auf dem Areal. Der zuständige Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU) führt aus: „Mit dieser Maßnahme wollen wir einen gefühlten Angstraum beseitigen, der gegenwärtig durch massive Verunreinigungen und Rattenbefall gekennzeichnet ist sowie als Drogenumschlagsort missbraucht wird.“
An diesem wolkigen Donnerstagmittag ist die Grünfläche kaum frequentiert. Die ungemütlichen Temperaturen dürften dabei eine Rolle spielen – in der Eingangshalle des nahen S-Bahnhofs Frankfurter Allee steht wenig später ein Mann, der sich eine sehr große Zigarette anzündet. Die Grünanlage durchqueren jetzt im Januar hauptsächlich Passanten auf dem Weg von oder zu Bahnhof und Ringcenter. Ein Mann uriniert am Bahndamm ins Gebüsch. Drogen oder Ratten sind auf den ersten Blick nicht zu sehen, hier und da liegt jedoch Müll herum, Bänke und Abfalleimer sind beschmiert. Der das Areal querende Weg ist lehmig und auch der Rasen sieht an manchen Stellen wie auf einem Fußballplatz ohne Heizung im Winter aus. Die Büsche abseits des Bahndamms scheinen bereits zurückgeschnitten worden zu sein.
Nach den Rodungen folgen weitere Maßnahmen, um die Fläche wieder schöner zu gestalten. Dazu wird neues Erdreich aufgebracht und Rasen gesät. Ein Kleinod mit hoher Aufenthaltsqualität ist an dieser Stelle allerdings schwer vorstellbar – eingeklemmt zwischen S-Bahntrasse und zwei viel befahrenen Straßen.
Mehr Bilder vom Zustand der Grünanlage gibt es oben zum Durchklicken.