grund_schule der künste

Lernen zwischen Bäumen und Spiegeln

In der UdK ist jetzt auch für viele Kinder Platz.
In der UdK ist jetzt auch für viele Kinder Platz.
City West - An der Universität der Künste können schon die Kleinsten unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft ganz unbefangen an der Welt des Theaters, der Musik oder der Literatur teilhaben. In der grund_schule der künste der UdK Berlin wurden dafür vier Räume geschaffen, von denen zwei sehr an einen Wald erinnern. 
Bereits seit zwei Jahren gibt es die grund_schule der künste. Nun hat sie unter dem Dach der UdK eigene Räume bekommen, in denen Lehramtsstudenten und Lehrer gemeinsam mit Kindern entdecken können, wie Bildung durch Kunst gelingen kann. Eröffnet wurde dieser innovative Lernort in Anwesenheit der Schirmherrin, der Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters MdB, deren großer Wunsch es ist, Kinder auf Kunst und Kultur neugierig zu machen, „damit das kulturelle Erbe am Ende nicht ohne Erben dasteht“.
 

Der Raum als Lehrer

 
Dafür braucht es natürlich entsprechenden Räume, in denen musiziert, Theater gespielt oder gesungen werden kann. Aber so, dass Kinder sich wohlfühlen, Hemmungen abbauen können und Rückzugsmöglichkeiten finden. Nur dann kann sich Kreativität angemessen entfalten. Dass Knallfarben hierfür nicht zwingend dominieren müssen, zeigen die neuen Räumlichkeiten. Sie sind großzügig geschnitten, lichtdurchflutet und in Grauschattierungen gehalten. Das mag sich weniger kindgerecht anhören, als es ist. Denn das gesamte Inventar – seien es nun Tische, Regale oder die spanischen Wände – kann von den Kindern beliebig verändert und verstellt werden. Damit will man ihnen Raum geben, ohne die Zwänge, die sie vielleicht aus dem Schulalltag kennen. 
 
Neben den beiden „Arbeitsräumen“ gibt es zwei weitere, in denen es dann doch etwas farbenfroher zugeht: die Bilderbuchwerkstatt, die von dem isländischen Künstler und ehemaligen UdK-Professor Olafur Eliasson entworfen wurde. Sie erinnert an einen Abenteuerwald mit einem ganz weichen und gemütlichen Boden. Auf dem können die Kleinen herumtoben aber auch ganz entspannt eines der Bücher anschauen, die sich in den Regalbaumstämmen befinden. Mittels verspiegelter Wände hat Eliasson aber auch einen Raum geschaffen, in dem die Grenzen verschwimmen und der ganz zauberhaft erscheint. Diese entspannte Atmosphäre soll den Kindern dabei helfen, sich auf Bilder und Texte einzulassen.

Lernen und Lehren ohne Barrieren 

 
Für Staatsministerin Grütters ist das Projekt deshalb von so großer Bedeutung, „weil Kinder und junge Menschen unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft in den Blick nimmt und sie ermutigt, sinnliche und künstlerische Erfahrungen mit ihrer Umgebung machen – und das mit hoher künstlerischer Qualität. Das ist ein starkes kulturpolitisches Signal.“ Die Leiterin der grund_schule der künste, Prof. Dr. Kirsten Winderlich, sieht die Bedeutung der Schule vor allem „in der Profilierung eines künstlerischen Lehramtsstudiums, das die Studierenden befähigt, ihre eigenen künstlerischen Erfahrungen mit der Perspektive von Kindern zu verbinden und auf diese Weise eine Schulpraxis zu entwickeln, deren Fokus und Motivation die Künste sind.“
UdK - Universität der Künste Wilmersdorf, Bundesallee 1-12, 10719 Berlin

Die Universität der Künste an der Bundesallee.

Die Universität der Künste an der Bundesallee.

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