Es ist nur ein Satz auf der Webseite des Berlin Story Bunkers: „Das Berliner Gruselkabinett schließt zum 03. 10. 2016.“ Das Museum und die Touren durch den Bunker gebe es weiter. Dabei ist ein solcher Ort eigentlich wie geschaffen zum Fürchten: Der Luftschutzbunker wurde im Zweiten Weltkrieg erbaut und bei Luftangriffen von bis zu 14.000 Menschen aufgesucht, die sich auf fünf Etagen verteilen konnten. Wenn in diesem Gebäude nun Vampire, Gargoyles und betrunkene Skelette ihr Unwesen treiben, müsste das doch eine schöne Herausforderung für furchtlose Besucher sein.
Tatsache ist jedoch: Den Weg durch die vierte Etage des Bunkers, vorbei an „15 spektakulären Szenen“, zu denen auch ein „Henker“ und eine „Thai-Massage“ gehören, wollten nicht mehr genügend Menschen auf sich nehmen. Der Berlin Dungeon, 2013 am Alexanderplatz eröffnet, macht dem Gruselkabinett mit einer Schauertour durch die Berliner Geschichte Konkurrenz. Der Tagesspiegel mutmaßt, dass auch der reale Horror, der nicht weit entfernt in der Topographie des Terrors oder im Berliner Unterweltenmuseum gezeigt wird, nachhaltiger wirkt. Vielen Touristen ist die Historie Berlins scheinbar spannend genug.
Dem trägt auch die Zukunftsplanung des Berlin Story Bunkers Rechnung. Geschäftsführer Enno Lenze will die vierte Etage für eine neue Ausstellung mit Führungen zum Thema „2. Weltkrieg“ nutzen. Die Requisiten des Gruselkabinetts kommen raus und werden eingelagert. Was die professionellen Erschrecker bald machen, ist unklar. Noch hat sich bei Lenze niemand gemeldet, der das Kabinett weiterbetreiben möchte.
Weitere Informationen zum Berlin Story Bunker bekommst du auf der Webseite.