Krabbel-Würmer, die man sonst an seine Haustiere verfüttert. Da kommt so richtig Appetit auf. Mit einer Mischung aus Vorfreude und Fluchtreflex betrete ich den Birkenwald im Hans im Glück. Die passende Location, um einen Insektenburger anzubieten, ist es schon mal. Würmer sehe ich auf den ersten Blick keine. Ergo braucht es nicht viel, um mein Kopfkino auszuknipsen. Als die Kellnerin meine Bestellung aufnimmt, frage ich zur Sicherheit trotzdem nach einem Wasser.
Dass Insekten essbar und sogar sehr nahrhaft sind, wissen wir schon länger. Und das liegt nicht nur am Dschungelcamp. Als Nahrungsmittel akzeptiert sind sie heute allerdings noch nicht. Seit Anfang Februar kannst du dir nun im Hans im Glück am Hauptbahnhof und in der Filiale in Friedrichshain den Burger Übermorgen für 9,40 Eur bestellen – mit Insektenpatty. Keine Sorge, die Insekten wurden nicht von den Birken im Laden gesammelt. Das Patty kommt vom Kooperationspartner Bug Foundation (Höhle der Löwen) und besteht hauptsächlich aus artgerecht gezüchteten Buffalowürmern und Bio-Soya. Dementsprechend nicht veggie oder vegan. Aber nachhaltig!
Insekten aufm Teller: Deutsche sind noch zaghaft
Insekten verbrauchen zehn Mal weniger Futtermittel und produzieren 100 Mal weniger Treibhausgas-Emissionen als die Rindfleischproduktion. Das allein sollte schon Grund genug sein, um dem Burger eine Chance zu geben. Trotzdem – Berührungsängste sind da. „Heute haben wir bisher drei verkauft“, erzählt mir die sympathische Kellnerin um 15.30 Uhr. „Es gibt schon ein paar Leute, die interessiert sind und probieren. Viele sind es aber noch nicht.“ Mit diesen Worten stellt sie die blaue Platte vor mir ab und überlässt mich lächelnd meinem Schicksal … Also los!
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Wie schmecken denn nun Würmer?
Der Burger ist hübsch angerichtet, sonst aber absolut unspektakulär. Wer auf bewegte Deko hofft, wird enttäuscht. Geschmack und Konsistenz lassen sich mit Falafel oder einem Veggie-Bratling vergleichen. Das frittierte Patty ist würzig und die Kombination mit gegrilltem Gemüse, der Soße und Kräutersalat absolut stimmig.
Fazit: Viel Angst um nichts und überraschend lecker. Dieser Burger ist auf jeden Fall eine Alternative zu Rindfleisch, Huhn und Co! Stolz und satt verlasse ich das Hans im Glück – auf zu neuen Abenteuern!