Am Plötzenseer Kolk liegen, im Schatten der Autobahnbrücke über den Westhafen und nicht weit vom Saatwinkler Damm, 15 bunte Hausboote. Dabei handelt es sich meist um ausgediente Lastkähne. Die Bewohner, die diese ungewöhnliche Wohnform mitten in der Stadt und doch mit direktem Bezug zum Wasser schätzen, haben die Kähne günstig gekauft und mit viel handwerklichem Geschick aufgearbeitet, um sie ganzjährig bewohnbar zu machen.
Für einen Liegeplatz bedarf es unendlich vieler Genehmigungen: nicht nur durch das Wasser- und Schifffahrtsamt und die Berliner Wasserbehörde, nein auch die Zustimmung von Berliner Fischereiamt und Grünflächenamt werden gebraucht. Nerven wie Drahtseile und gutes Verhandlungsgeschick sind notwendig, um einen solchen Liegeplatz zu bekommen. Was man sonst noch mitbringen sollte, ist die Bereitschaft, ein dauerndes Schaukeln und die unmittelbare Nähe zum Wasser zu akzeptieren.
Im Hausboot leben wie auf dem Dorf, mit einer Schar Gleichgesinnter, die dennoch den Querschnitt durch die Bewohnerschaft der Großstadt darstellen – eine Wohnform, die sogar in einem Stadtteil wie Wedding möglich ist, der über mehr Wasser verfügt, als man gemeinhin annimmt.
Lage: nördlich der Spennrathbrücke an der Seestraße, östlich des Saatwinkler Damms
Dieser Text wurde uns zur Verfügung gestellt von www.weddingweiser.de
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