Heiligendamm:
… ist der älteste Seebadeort Deutschlands. „Die (ganz kleine) weiße Stadt am Meer“ gehört zu Bad Doberan und darf sich seit 2004 auch Seeheilbad nennen. Deshalb gibt’s die Kurkarte auch direkt für alle Touristen. Die kommen mit den 300 Einwohnern entweder mit dem Bus, Taxi oder der alten Dampflok Molli an. Im 18. Jahrhundert ließ der mecklenburgische Herzog das Seebad auf Anraten seines Leibarztes am „Heiligen Damm“ errichten. Deshalb steht auch am Giebel des Kurhauses auf Latein „Heic te laetitia invitat post balnea sanum“ („Hier empfängt dich Freude, entsteigst du gesundet dem Bade“).
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Hotel:
Sind wir mal ehrlich. Vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm, wo Angela Merkel von den wichtigsten Staatsmännern der Welt umringt im größten Strandkorb überhaupt saß, hatte man den beschaulichen Ort an der Ostseeküste nicht wirklich auf dem Schirm. Abgespielt hat sich das Ganze im Grand Hotel Heiligendamm. Viele der knapp 200 Zimmer bieten einen Bestblick aufs Meer, der auch morgens von der Frühstücksterrasse garantiert ist. Dazu kommt ein großzügiger Spa mit Hamam und (Whirl-)Pool, ein Strandabschnitt mit normal-großen Strandkörben und Daybeds. Fürs leibliche Wohl sorgen eine Bar und vier Restaurants. Wobei wir über eines sprechen wollen: das Medinis.
Essen in Heiligendamm:
Sieben Jahre stand das Haus Bischoffsstab leer. Bis Inhaber Anno August Jagdfeld den Italiener Luigi Frascella soweit hatte, als Koch des Private Memberclubs Harry‘s Bar London den Rücken zu kehren, um Heiligendamm mit dem Medinis neues, italienisches Leben einzuhauchen. Aus familiären Gründen musste er das Unternehmen kurzfristig verlassen, hat Küche und Konzept aber bis zuletzt verantwortet.
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Und was für eins! Vom maritimen, blau-weißen Wow-Interieur von Anne Maria Jagdfeld über das bezaubernde Personal bis hin zum fantastischen Essen muss man das Restaurant als Ausnahmeerscheinung bezeichnen. Oder wie klingen gefüllte Zucchiniblüten für dich, schlotziges Hummerrisotto und perfekte Margherita vom eigenen Pizzabäcker? Hinter der weißen Strandvilla baut das Team sogar selbst Kräuter und Gemüse an. Denn „nur ursprüngliches Essen ist wahres Essen“, sagen die Italiener. Und kochen deshalb ausnahmslos frisch und „fanatisch saisonal“ mit Produkten vom eigenen Bio-Bauernhof Gut Vorder Bollhagen in Bad Doberan.
Natur:
Für ein Wochenende hält man es sehr gut im hoteleigenen Radius aus – dank weitläufiger grüner Anlage und dem langen Strandabschnitt mit Seebrücke. Wer sich in Richtung Kühlungsborn aufmacht, kommt in den „Gespensterwald“. So nennt sich der ca. 180 Hektar große Mischwald, der so direkt am Strand angrenzend vor allem bei Sonnenuntergang bezaubernd schön anmutet.
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Heiligendamms Umgebung:
Da Heiligendamm eigentlich wirklich nur aus Hotel, Strand und gehobener Gastronomie besteht, lohnt sich bei einem mehrtägigen Ausflug auch ein Abstecher ins benachbarte Kühlungsborn. Hier findest du neben einem sehr schönen Strand einen Hafen und diverse Restaurants an der Promenade. Kein Geheimtipp, dafür in bester Lage befindet sich z.B. das Echt & Scharf. Dessen zwei Filialen kredenzen Currywurst, Champagner und Trüffelpommes.
Auch toll und fischfixiert: das Vielmeer mit Jahrgangssardinen, Ceviche, Matjes und Dorschfilet. Entweder spaziert man von Heiligendamm die sieben Kilometer an der Küste entlang oder nimmt die Molli bzw. den Bus. Wenn es spät wird, fahren auch Taxen. Die kosten allerdings für die kurze Strecke unverhältnismäßig viel.
Hinkommen: Mit dem Ostseeticket erreicht man Bad Doberan von Berlin aus mit mit der Bahn (1x umsteigen) gut und günstig unter vier Stunden. Mit dem Auto schaffst du die 250 Kilometer in drei Stunden. Doppelzimmer im Grand Hotel Heiligendamm gehen je nach Tagesrate ungefähr bei 220 Euro/Nacht los. Dafür bekommst du im Medinis die perfekte Pizza Margherita für zwölf Euro.