Nur (m)eine Meinung:

Quo vadis Jos?

Hertha BSC-Trainer Jos Luhukay spaltet momentan die Fans.
Hertha BSC-Trainer Jos Luhukay spaltet momentan die Fans.
Hallo Freunde, mit einer Nacht Abstand sieht man vieles klarer. Doch ich ertappe mich in der letzten Zeit mehrfach dabei, dass diese alte Regel auf die Hertha nicht (mehr) zutrifft. Für mich ist vieles, was ich zurzeit zu sehen bekomme, nicht mehr erklärlich.

Denken wir einmal ein paar Wochen zurück. Der Saisonstart war, gelinde gesagt, bescheiden, da hat sich Jos Luhukay, unser Trainer und damit Hauptverantwortlicher für die sportliche Leistung, vor die Mikrofone gestellt und gesagt, er schaue nicht vor dem 10. Spieltag auf die Tabelle, erst dann hätte diese eine gewisse Aussagekraft. Dieser 10. Spieltag ist nun Geschichte und der Blick auf die Tabelle kann ihm nicht gefallen. Auch mit dem Wissen, dass viele der wirklich harten Brocken erst noch kommen.

Es ist etwas faul im Staate Dänemark, oder besser gesagt im Friesenhaus. Nachdem man zuletzt in den Heimspielen einen Hauch von Kontinuität gefunden hatte und drei Siege erzielen konnte, sind die Auswärtsauftritte der alten Dame nicht nur alle verloren worden (inkl. dem desaströsen Pokalauftritt in Bielefeld), man hat sie quasi hergeschenkt.

Probleme, die man mit richtigem Training lösen könnte

Schaut man also auf die Tabelle, dann steht man mit elf Punkten auf einem 13. Platz. Das ist zu wenig, gerade weil noch Spiele gegen die Bayern, Gladbach, Hoffenheim oder Dortmund folgen. Diese Fakten kennt auch der Trainer und demnach dürfte gerade ihm, der den 10. Spieltag als richtungsweisend ausgegeben hat, der Blick auf die Tabelle nicht gefallen.

Über die Gründe für das bisher unerwartet schwache Abschneiden will ich in diesem Artikel gar nicht groß eingehen. Das wurde in den vergangenen Wochen bereits genug getan. Zu wenig Einsatz, zu wenig Leidenschaft, uninspiriertes Auftreten in Angriff und Abwehr, katastrophale Individualfehler, verdammt miese Werte in den Bereichen Laufstrecke und Zweikampf usw. usw. usw. Das Schlimme ist, es sind alles Dinge, die man mit richtigem Training wohl lösen könnte. Denn dass die meisten Spieler deutlich mehr können, haben sie vereinzelt in dieser Saison bereits unter Beweis gestellt.

Also muss nun doch der Trainer einmal hinterfragt werden. Ich selber bin weit davon weg, einen sofortigen Rausschmiss zu fordern. Aber es muss jetzt etwas passieren, schnell. Und dazu gehört auch, dass der Trainer, nicht nur von uns Hobby-Experten, von oberster Stelle angezählt werden muss. Die Frage muss ja erlaubt sein: Was lässt der Coach unter der Woche trainieren und was sagt er ihnen vor dem Spiel? Automatismen sind jedenfalls noch nicht zu erkennen.

Die Frage ist auch, wie viel Zeit will und kann man dem Trainer noch geben, um endlich eine klare Linie ins Spiel der alten Dame zu bekommen. Und ist er dazu überhaupt in der Lage? Manager Preetz hat im Sommer alles getan, um die Wünsche des Trainers zu erfüllen und er weiß ganz genau, dass auch sein Kopf mit dem Erfolg verknüpft ist. Doch eine Manager-Diskussion möchte ich noch nicht breittreten, da Preetz in meinen Augen, so ein großer Kritiker ich von ihm bin, an der aktuellen Situation noch am wenigsten Schuld trägt. Doch auch er rückt mit jedem Rückschlag mehr und mehr ins Rampenlicht. Er muss noch beweisen, dass er aus den vergangenen Kriesensituationen gelernt hat.

Unbequeme Tage für Führungspositionen

Es war immer klar, dass es in dieser Saison nur um den Klassenerhalt gehen kann und wird. Wer von mehr geträumt hat, hat sich blenden lassen. Demnach ist man punktetechnisch vielleicht sogar noch halbwegs im Soll. Aber um dieses Soll auch bis zur Winterpause halten zu können, müssten noch weitere ca. neun Punkte aufs Habenkonto wandern, bei dem Restprogramm kein Selbstläufer. Vor allem nicht mit den zuletzt gezeigten Leistungen. Jos Luhukay muss aufwachen, denn auch wenn der Trainer häufig die ärmste Sau im Business ist, an der aktuellen Schieflage hat er einen großen Eigenanteil zu tragen.

Fakt ist, die Stimmung ist zurzeit so aufgeheizt wie seit dem 2. Abstieg vor rund 2 ½ Jahren. Und da kommt es gut, dass heute Hertha im Dialog und dann in den kommenden Tagen die Mitgliederversammlung anstehen. Es könnten unbequeme Tage für die Personen in den Führungspositionen werden.

In diesem Sinne
René ‚Mueggi‘ Jünemann
2. Vorsitzender Berliner Jungs OFC


Quelle: QIEZ / externe Quelle

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