Nur (m)eine Meinung:

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Der Stuhl von Hertha-Trainer Jos Luhukay wackelt allmählich, nicht nur bei den Fans.
Der Stuhl von Hertha-Trainer Jos Luhukay wackelt allmählich, nicht nur bei den Fans.
Die Rückrunde von Hertha BSC ist im Grunde so gestartet wie die Hinrunde endete. Man hat sich in der Bundesliga nahezu ohne Gegenwehr in eine Niederlage ergeben. Nur hatte Bremen nicht die Qualität eines Hoffenheim in der Offensive, so ist man am Ende 'nur' mit zwei Gegentoren vom Platz gegangen.

Damit haben sich unsere schlimmsten Befürchtungen bestätigt, die auch durch die sehr durchwachsene Vorbereitung auf die Rückrunde genährt wurden. Auch in Bremen ist Hertha nicht ansatzweise an eine Bundesliga-Tauglichkeit heran gekommen. Weniger Ballbesitz (zwischenzeitlich nur 30%), mehr Fouls, eine unterirdische Passquote, nur drei Torschüsse (keiner aufs Tor), im Grunde haben alle Zahlen die Niederlage belegt. Doch Trainer Luhukay hat gute Ansätze gesehen. Da möchte man doch gern mal wieder einen Haartest anregen. Denn unter nüchternen Umständen kann man solche Aussagen eigentlich nicht nachvollziehen. Der Trainer scheint komplett die Realität verloren zu haben.

Eine Realität, die ein anderer Herthaner, vielleicht der einzige, der an dem Tag seine Leistungsfähigkeit zeigen konnte, nicht verloren hat. Das Interview von Keeper Kraft nach dem Spiel bei Sky hatte einiges an Brisanz. Auf die Frage, was man seiner Meinung nach ändern müsste, antwortete er sinngemäß: Er wüsste viele Dinge, die man anders machen müsste, er wolle in diesem Interview jedoch nicht darauf eingehen.

Das kann man so interpretieren, dass man diese Dinge intern ansprechen und angehen müsse; man kann daraus jedoch auch ohne Probleme raus hören, dass jedes Wort, das er jetzt sagen würde, ihn seinen Platz im Team kosten könne, denn Kritik ist bei den sportlich Verantwortlichen nicht gern gesehen. Und trotzdem, oder gerade deswegen hätte uns alle die offene Meinung von Thomas Kraft interessiert. Ich rede nun schon lange Zeit davon, dass sich das ‚System‘ Luhukay abgenutzt hat, nun kommen offene Eindrücke dazu, dass es zumindest zwischen Teilen des Kaders und dem Trainer kaum noch zu überwindende Differenzen gibt.

Noch Rückendeckung für Luhukay

Doch der Trainer hat weiterhin die komplette Rückendeckung der sportlichen Leitung. Mit jedem Misserfolg muss man mehr und mehr das Gefühl bekommen, dass hier mehr Dinge im Raum stehen als nur kollegiale Verbundenheit und der wirkliche Glaube daran, dass der Trainer die Kurve noch bekommen kann. Der Leiter Sport Michael Preetz verknüpft damit endgültig sein Schicksal mit dem des Trainers. Denn nun ist klar, geht es schief, dann ist auch Preetz auf keinen Fall mehr tragbar, hat er doch mehrfach verpasst eine Reißleine zu ziehen.

Vielleicht kehrt in den kommenden Tagen, auch getragen durch die Aussagen von Thomas Kraft, noch Vernunft ein. Und dann steht die Frage nach dem Nachfolger auf dem Plan. Ich werfe mal den Namen Ante Covic in den Raum. Ante hat den Trainerschein für die Bundesliga, macht in der U23 einen sehr guten Job, ist optimal mit dem Verein und der Stadt verwurzelt und hätte vor allem bei den Fans den nötigen Kredit. Und der heutige Gegner hat gezeigt, was Trainer aus dem eigenen Lager bewirken können. Sind wir ehrlich, schlimmer könnte es Covic nicht machen.

Noch einige Worte in eigener Sache. Es passiert in der letzten Zeit mehrfach, dass man als kritischer Fan teilweise massiv angefeindet wird. Das geht soweit, dass man von einem linientreuen Journalisten nur wegen begründeter und fundierter Kritik quasi als Schädling in den eigenen Reihen beschimpft wird. Worte wie ‚Wer Fans wie dich hat, der braucht keine Schalker‘ sind hier noch nett.

Da stell ich mir doch die Frage, was ist hier los?!? Was will man haben? Den schweigenden Fan, der alles hinnimmt und sich gefallen lässt? Der schweigend zusieht, wie einige wenige unseren Verein, unsere Liebe zu Grunde richten? Oder will man den mündigen Fan, der sich Sorgen macht und diese Sorgen auch äußert. Ich werde mich nicht verbiegen. Ich werde mich nicht mundtot machen lassen. Ich werde weiter den Finger in die Wunden legen, wenn ich denke, dass wenige Personen unserem Verein schaden (wollen). Wer ein Problem damit hat, darf mir seine Meinung gern an den Kopf werfen. Ich werde dadurch jedoch nicht weniger sagen oder noch besser mich von einem Chefredakteur eines Berliner Blattes einschüchtern lassen.

In diesem Sinne, es muss was passieren
Euer René ‚Mueggi‘ Jünemann
2. Vorsitzender Berliner Jungs OFC


Quelle: QIEZ / externe Quelle

Wenn nicht jetzt, wann dann?, Olympischer Platz, Berlin

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